Für rund 80 Prozent der deutschen Unternehmen hat das Thema »Compliance« heute einen hohen Stellenwert. 41 Prozent der Firmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 250 Mio. Euro geben sogar an, dass dieser Stellenwert »sehr hoch« sei. 65 Prozent verfügen aber dennoch über kein Compliance-Management-System, 42 Prozent nicht einmal über eine Compliance-Richtlinie – und das trotz verschärfter Regelungen zur Manager-Haftung. Die größte Rolle spielt das Thema Compliance in den Einkaufsabteilungen der Unternehmen.
Angesichts der dynamischen Märkte und stetig zunehmenden Anforderungen erkennen immer mehr mittelständische Unternehmen den hohen Stellenwert eines professionellen Einkaufs. Die Erfordernisse des Marktes verlangen Veränderungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten. Dabei können alle Veränderungen jedoch immer nur so gut sein, wie die Menschen, die sie tragen. Somit kommt einem professionellen Human Resource Management im Einkauf eine bedeutende Rolle zu.
Wettbewerbsvorteile durch einen visionären Einkauf sichern und ausbauen
Wie sehen Einkauf und Beschaffungsmarkt im Jahr 2020 aus? Welchen Einfluss haben politischer und demografischer Wandel sowie ökologische und ökonomische Veränderungen?
Die aktuelle wirtschaftliche Situation zeigt, dass Unternehmen, die sich visionär mit ihrem Marktumfeld auseinandersetzen, flexibler sind und schneller auf Marktveränderungen ragieren können.
Die Einkaufsorganisation hatte in der Vergangenheit in vielen Unternehmen lediglich einen untergeordneten Stellenwert. Diese Situation beginnt sich nun zu ändern. Mehr und mehr Manager stellen die bestehenden Strukturen und Prozesse ihres Einkaufs in Frage. Zu Recht: Denn eine effiziente Einkaufsorganisation ist die Voraussetzung für eine nachhaltige Optimierung der Einkaufspreise.
Die Globalisierung wird häufig für den Abbau von Arbeitsplätzen und den steigenden Wettbewerbsdruck verantwortlich gemacht. Doch in der Globalisierung selbst steckt die Zukunftschance, Arbeitsplätze zu sichern und die eigene Geschäfts- und Wettbewerbssituation zu stärken. Ein professionelles Global Sourcing hält sowohl unternehmerische Ertrags- als auch Entwicklungs- und Qualitätspotenziale bereit, die durch den Einsatz leistungsstarker internationaler Lieferanten realisierbar werden.
Die Botschaft vom Einkauf als Ertragsgenerator ist noch nicht bis in alle Chefetagen vorgedrungen. Noch immer haben die klassischen und zugleich risikoreichen Wege über eine Erhöhung der Marketing- und Vertriebsbudgets zur Umsatzsteigerung oder Personalreduzierung Priorität. Die Zauberformel heißt „Beschaffungsoptimierung“. Mit einem modernen Beschaffungsmanagement lässt sich der Ertrag unmittelbar und nachhaltig steigern. „Preisdrückerei um jeden Preis“ ist in keinem Fall zielführend!
Autorenbeitrag – Restrukturierungsmethoden im Einkauf
Wird ein Unternehmen von der Insolvenz bedroht, müssen geeignete Sofortmaßnahmen zur Sicherstellung der Liquidität, gefolgt von Maßnahmen zur Wiederherstellung der Profitabilität implementiert werden, um das Überleben des Unternehmens nachhaltig zu gewährleisten. Anstatt das spezifische Know-how der Einkaufsabteilung zu nutzen, wird diese häufig selbst als Sanierungsobjekt behandelt.
Der Investitionsgütereinkauf hat erheblichen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen.
Dennoch hat der Professionalisierungsgrad dieser besonderen Beschaffungsform in vielen Unternehmen noch nicht das erforderliche Niveau erreicht und auch aus wissenschaftlicher Sicht führt das Thema eher ein "Schattendasein".
Aufgrund des steigenden Wettbewerbsdrucks und der Anforderung an den Einkauf seine Leistung darzulegen, gewinnt das Thema Erfolgsmessung im Einkauf immer mehr an Bedeutung. Obwohl dabei häufig noch immer monetäre Erfolgsgrößen (Savings) an erster Stelle stehen, rücken vermehrt auch nicht-monetäre Ziele in den Fokus des Einkaufs.
Die Bedeutung der Erfolgsmessung im Einkauf hat in den letzten Jahren in Wissenschaft und Praxis stetig zugenommen. Dennoch findet in vielen Fällen immer noch eine Fokussierung auf Kostengrößen – vor allem Savings – statt. Zudem werden die ausgewiesenen Erfolgskennzahlen des Einkaufs in Bezug auf Höhe und Wirksamkeit häufig angezweifelt.
Gerade in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs nach Durchschreiten einer Krise haben Unternehmen mit dem Phänomen einer „Working Capital-Falle“ zu kämpfen. Die „Working Capital-Falle“ bezeichnet die Kombination aus steigendem Liquiditätsbedarf eines Unternehmens bei gleichzeitig erschwertem Zugang zu Fremdkapital aufgrund restriktiver Kreditvergabepraktiken der Finanzinstitute.
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