Herausforderungen bei der Lieferantenauswahl und -bewertung in neuen Märkten

Ziel: Systematische Auswahl und Bewertung von Lieferanten in neuen Märkten zur Minimierung von Risiken.

Grundlegende Anforderungen definieren 

Um die Lieferantenauswahl und -bewertung in neuen Märkten systematisch zu gestalten, sollten Sie als Erstes die grundlegenden Anforderungen an potenzielle Lieferanten klar definieren. Hierzu zählen Faktoren wie die gewünschte Produkt- oder Servicequalität, Kostenstruktur, Lieferzeiten und rechtliche Anforderungen des jeweiligen Marktes.


Ein klar definierter Anforderungskatalog hilft Ihnen, schnell erste Filter anzuwenden und Lieferanten auszusortieren, die nicht zu Ihrem Bedarf passen. Dies ist ein Quick Win, da diese Vorarbeit ohne großen Aufwand durchführbar ist und Ihnen bereits zu einer ersten Eingrenzung möglicher Lieferanten verhilft.


Kurze Lieferantenrecherche und Nutzung lokaler Netzwerke

Bevor Sie aufwendige Auswahlprozesse starten, können Sie in einem ersten Schritt eine kurze Recherche durchführen, um einen Überblick über potenzielle Lieferanten zu erhalten. Nutzen Sie hierfür etablierte Plattformen und Netzwerke, die Informationen zu Lieferanten in den jeweiligen Märkten bereitstellen.


Auch der Einsatz von lokalen Handelskammern oder Wirtschaftsverbänden kann Ihnen schnell Zugang zu vertrauenswürdigen Lieferanten verschaffen. Dies ist ebenfalls ein Quick Win, da der Informationszugang oft kostenlos ist und Sie schnell eine erste Basis für Ihre Lieferantenauswahl schaffen können.


Vorab-Bewertung nach grundlegenden Kriterien

Nachdem Sie eine Liste potenzieller Lieferanten erstellt haben, sollten Sie diese nach einigen grundlegenden Kriterien bewerten. Dazu zählen z. B. finanzielle Stabilität, Erfahrung im Markt, Kundenreferenzen und die Fähigkeit, Ihre Mindestanforderungen an Qualität und Lieferzeit zu erfüllen.


Ein einfaches Bewertungsschema, das eine schnelle Einordnung nach diesen Kriterien erlaubt, kann hierbei helfen. Diese Vorab-Bewertung erfordert wenig Aufwand, ermöglicht aber bereits, weniger geeignete Lieferanten von Anfang an auszusortieren.


Strukturierte Lieferantenauswahl durch ein Scoring-Modell

Nachdem Sie die potenziellen Lieferanten auf die wichtigsten Kriterien hin überprüft haben, sollten Sie ein detaillierteres Scoring-Modell entwickeln, um die verbleibenden Lieferanten zu bewerten.

 

Dies beinhaltet eine systematische Gewichtung der verschiedenen Kriterien, wie Qualität, Preis, Lieferzeit, Innovationskraft und Zuverlässigkeit. Ein solches Modell ermöglicht eine objektive und transparente Lieferantenauswahl, bei der Sie die verschiedenen Aspekte Ihrer Anforderungen gegeneinander abwägen können. Dieser Schritt ist umfangreicher, hilft jedoch, langfristig fundierte Entscheidungen zu treffen.


Risikobewertung und Überprüfung der Lieferanten vor Ort

Ein besonders wichtiger Schritt in neuen Märkten ist die Risikobewertung. Neben der Bewertung der Lieferanten nach den genannten Kriterien sollten Sie spezifische Risiken des jeweiligen Marktes einbeziehen. Dazu zählen politische Instabilität, Wechselkursschwankungen, rechtliche Unsicherheiten und kulturelle Unterschiede.


Darüber hinaus ist es empfehlenswert, potenzielle Lieferanten persönlich zu besuchen und vor Ort deren Produktionskapazitäten, Arbeitsbedingungen und Compliance mit lokalen und internationalen Vorschriften zu überprüfen. Dies ist ein umfangreicherer Schritt, der jedoch unabdingbar ist, um unerwartete Risiken zu minimieren.


Komplexität durch Einbeziehung weiterer Unternehmenseinheiten

Wenn Sie die Lieferantenauswahl und -bewertung weiter systematisieren, wird es wichtig, andere Unternehmenseinheiten wie Qualitätsmanagement, Logistik und Finanzen frühzeitig in den Prozess einzubeziehen. Dies kann Interessenkonflikte verursachen, da jede Abteilung unterschiedliche Prioritäten hat. Das Qualitätsmanagement wird den Fokus auf Produktspezifikationen und Zertifizierungen legen, während die Finanzabteilung möglicherweise auf die Kostenstruktur oder rechtliche Risiken fokussiert ist.

Es ist wichtig, diese Abteilungen durch regelmäßige Abstimmungen und ein integriertes Reporting zu involvieren, um alle Perspektiven zu berücksichtigen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

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