Erhöhte Anforderungen an die Qualitätssicherung

Ziel: Verbesserung der Qualitätssicherung im Einkauf durch Audits und kontinuierliche Qualitätsverbesserungsprozesse.

Schnelle Erfolge

Um die Qualitätssicherung im Einkauf kurzfristig zu verbessern, sollten Sie zunächst eine Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Lieferanten und deren Prozesse vornehmen. Beginnen Sie mit einer Analyse der Lieferanten, bei denen in der Vergangenheit die meisten Qualitätsprobleme aufgetreten sind. Hier können Sie gezielt Audits durchführen, um Schwachstellen zu identifizieren. Die Priorisierung der Lieferanten mit den größten Problemen hilft Ihnen, schnell erste Erfolge zu erzielen.


Ein weiterer schneller Ansatz besteht darin, die Qualitätsanforderungen in den Lieferverträgen klarer zu definieren. Überprüfen Sie die bestehenden Verträge und fügen Sie, wo notwendig, präzisere Vorgaben zu Qualitätsstandards, Prüfverfahren und Reaktionszeiten bei Abweichungen ein. Eine verbesserte vertragliche Basis schafft unmittelbar Verbindlichkeit und stärkt die Lieferantenbeziehung im Hinblick auf Qualität.


Auch die Schulung der Mitarbeiter im Einkauf kann kurzfristige Erfolge bringen. Durch gezielte Weiterbildungen zur Qualitätsbewertung und Lieferantenauswahl können Einkäufer schneller und fundierter Entscheidungen treffen, die die Qualität der beschafften Produkte und Dienstleistungen direkt verbessern.


Mittelfristige Maßnahmen

Nach den ersten schnellen Erfolgen sollten Sie einen kontinuierlichen Qualitätsverbesserungsprozess etablieren. Dies gelingt durch die Einführung regelmäßiger Lieferantenaudits. Erstellen Sie einen Auditplan, der sowohl geplante als auch unangekündigte Audits umfasst, um eine bessere Transparenz und Kontrolle über die Lieferantenqualität zu erreichen. Während der Audits sollten Sie sowohl Produktionsprozesse als auch das Qualitätsmanagementsystem des Lieferanten überprüfen.


Ein weiteres wichtiges Element ist die Einführung eines Qualitätssicherungssystems, das Daten zu Lieferantenleistungen systematisch erfasst. Dieses System sollte die Qualität der gelieferten Waren und Dienstleistungen überwachen und es ermöglichen, Trendanalysen durchzuführen. So können Sie nicht nur reagieren, wenn es zu Problemen kommt, sondern auch proaktiv Maßnahmen ergreifen, um diese zu verhindern.


Eine stärkere Integration der Lieferanten in Ihre eigenen Qualitätsprozesse ist ebenfalls ein wichtiger Schritt. Laden Sie Ihre wichtigsten Lieferanten zu gemeinsamen Workshops ein, um Qualitätsstandards und Verbesserungsmöglichkeiten zu besprechen. Durch eine engere Zusammenarbeit kann eine gemeinsame Qualitätskultur aufgebaut werden, die langfristig positive Effekte hat.


Komplexere Schritte und Interessenkonflikte

Langfristig wird es notwendig sein, die Qualitätssicherung stärker in den strategischen Einkauf zu integrieren. Dies bedeutet, dass bei der Lieferantenauswahl und -entwicklung die Qualität eine zentrale Rolle spielt. Gleichzeitig sollten Sie prüfen, wie die Ziele der Qualitätssicherung mit anderen Abteilungen, wie etwa der Produktion oder dem Vertrieb, in Einklang gebracht werden können. Oftmals entstehen Interessenkonflikte, da andere Abteilungen beispielsweise Kostenziele verfolgen, die auf den ersten Blick im Widerspruch zu den Qualitätszielen stehen. Hier ist es wichtig, eine bereichsübergreifende Strategie zu entwickeln, die Qualität als Unternehmensziel verankert.


Um solche Interessenkonflikte zu lösen, sollten Sie die Kommunikation zwischen den Abteilungen stärken und Qualität als festen Bestandteil in die Unternehmensziele aufnehmen. Ein klares Signal der Geschäftsführung, dass Qualität Vorrang hat, kann helfen, Konflikte frühzeitig zu entschärfen.


Zusammenfassend ist es entscheidend, sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen zu ergreifen, um die Qualitätssicherung im Einkauf zu verbessern und gleichzeitig eine bereichsübergreifende Akzeptanz für Qualitätsziele zu schaffen.

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