Herausforderungen bei der Digitalisierung der Lieferkette

Ziel: Erfolgreiche Digitalisierung der Lieferkette durch Integration moderner Technologien wie IoT und Blockchain.

Bestandsaufnahme und Priorisierung von Quick Wins

Zuerst sollten Sie eine gründliche Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Lieferkette vornehmen, um herauszufinden, wo Digitalisierung kurzfristig und mit wenig Aufwand den größten Nutzen bringen kann. Dazu gehören vor allem manuelle oder papierbasierte Prozesse, die leicht durch digitale Systeme ersetzt werden können. Ein typischer Quick Win wäre die Einführung von cloudbasierten Plattformen für die Lagerbestandsverwaltung oder die Bestellung von Materialien. Diese Plattformen erfordern oft geringe Implementierungskosten und bieten eine schnelle Übersicht über den Bestand, was eine optimierte Nachbestellung und Lagerhaltung ermöglicht.


Auch die Automatisierung einfacher Kommunikationsprozesse zwischen Lieferanten und internen Abteilungen kann mit Tools wie EDI (Electronic Data Interchange) oder einfacheren Kommunikationssystemen erreicht werden. Diese Maßnahmen erhöhen unmittelbar die Transparenz und die Reaktionsfähigkeit Ihrer Lieferkette, ohne dass umfassende strukturelle Veränderungen notwendig sind.


Identifizierung relevanter Technologien für Ihre Lieferkette

Nachdem Sie die Quick Wins implementiert haben, sollten Sie sich mit den Technologien befassen, die den Kern Ihrer digitalen Transformation ausmachen sollen. Das Internet der Dinge (IoT) und Blockchain bieten hier großes Potenzial, müssen aber gezielt eingesetzt werden. Zunächst ist es sinnvoll, eine Pilotphase für IoT-Sensoren in Ihrer Logistik oder Produktion zu starten, um Echtzeitdaten zu erfassen. Diese Daten können zur Optimierung der Warenbewegungen und zur Reduzierung von Ausfallzeiten genutzt werden.


Im Falle der Blockchain sollten Sie zunächst überlegen, ob Ihre Lieferkette stark fragmentiert ist oder von mehreren Parteien abhängt. In solchen Fällen kann Blockchain-Technologie helfen, die Transparenz und Sicherheit zu erhöhen, indem Transaktionen fälschungssicher und für alle Beteiligten nachvollziehbar dokumentiert werden. Bevor Sie jedoch umfangreiche Investitionen tätigen, empfiehlt sich ein kleineres Pilotprojekt, etwa für die Nachverfolgbarkeit eines bestimmten Produkts oder für kritische Verträge.


Schulung und Integration von Mitarbeitern

Ein weiterer essenzieller Schritt besteht in der Schulung Ihrer Mitarbeiter. Oftmals entstehen Hürden bei der Digitalisierung nicht durch die Technologie selbst, sondern durch Widerstände in der Belegschaft oder mangelndes Verständnis. Sie sollten Schulungen und Workshops anbieten, um die neuen Systeme vorzustellen und die Vorteile einer digitalisierten Lieferkette zu verdeutlichen. Eine stärkere Beteiligung der Mitarbeiter an der Einführung neuer Technologien führt nicht nur zu höherer Akzeptanz, sondern auch zu wertvollem Feedback, das bei der Feinjustierung der Systeme hilfreich sein kann.


Datenintegration und Komplexitätsmanagement

Nach der Umsetzung erster Schritte wird es notwendig sein, eine übergeordnete Datenstrategie zu entwickeln, die alle Systeme miteinander verknüpft. Dies kann herausfordernd sein, da oft verschiedene Systeme für Einkauf, Logistik und Produktion verwendet werden, die nicht nahtlos miteinander kommunizieren. Sie sollten hier mit einer zentralen Plattform arbeiten, die Daten aus IoT-Geräten und anderen Systemen sammelt und analysiert. Ein sogenanntes Supply Chain Control Tower-Tool kann in dieser Phase hilfreich sein, da es Ihnen ermöglicht, die gesamte Lieferkette in Echtzeit zu überwachen und auf Basis der erhobenen Daten proaktiv zu handeln.


Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und Interessenkonflikte

Sobald die Technologie etabliert ist, werden Sie sich mit den unvermeidbaren Interessenkonflikten zwischen verschiedenen Abteilungen auseinandersetzen müssen. Die Digitalisierung der Lieferkette betrifft nicht nur den Einkauf und die Logistik, sondern auch die IT-Abteilung, den Vertrieb und das Controlling. Konflikte entstehen häufig, wenn unterschiedliche Ziele verfolgt werden, beispielsweise wenn der Einkauf auf Kosteneffizienz achtet, die Produktion jedoch auf Flexibilität drängt. Es ist entscheidend, ein bereichsübergreifendes Team zu bilden, das gemeinsame Ziele definiert und regelmäßig den Fortschritt der Digitalisierung evaluiert.


Durch regelmäßige Kommunikation, klare Verantwortlichkeiten und eine transparente Kosten-Nutzen-Analyse können Sie diesen Konflikten konstruktiv begegnen und die Digitalisierung Ihrer Lieferkette nachhaltig vorantreiben.

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