Herausforderungen bei der Einführung von Total Cost of Ownership (TCO) Analysen

Ziel: Implementierung von TCO-Analysen zur fundierten Entscheidungsfindung im Einkauf.

Einführung von Total Cost of Ownership (TCO) Analysen im Einkauf: Ein schrittweiser Ansatz


Sofort umsetzbare Quick Wins

Im ersten Schritt empfehle ich Ihnen, den Fokus auf Maßnahmen zu legen, die ohne großen Aufwand umgesetzt werden

können, aber dennoch signifikante Ergebnisse liefern. Beginnen Sie damit, Transparenz über die bestehenden Kostenstrukturen zu schaffen. Oftmals wird im Einkauf nur der reine Einkaufspreis betrachtet, während andere Kosten, die im Lebenszyklus eines Produkts anfallen, nicht berücksichtigt werden. Hier können Sie schnell ansetzen:


Identifizieren Sie einfache Kostentreiber, wie zum Beispiel Transportkosten, Lagerhaltungskosten oder die Kosten für      Ausfallzeiten. Diese Informationen sollten relativ leicht zugänglich sein und können direkt in Ihre ersten TCO-Analysen einfließen.


Führen Sie eine erste Analyse der Total Cost of Ownership bei ausgewählten, strategisch wichtigen Produkten oder  Lieferanten durch. Dabei sollten Sie auf eine kleine, überschaubare Auswahl achten, um den Aufwand gering zu halten. Diese ersten Analysen helfen Ihnen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie groß der Unterschied zwischen dem reinen Einkaufspreis und den tatsächlichen Gesamtkosten sein kann.


Strukturierte Vorgehensweise für mittelfristige Implementierung

Nachdem die ersten Quick Wins realisiert wurden, können Sie sich der nächsten Phase widmen. Hierbei geht es darum, TCO-Analysen systematischer und tiefgreifender in Ihre Einkaufsprozesse zu integrieren.


Erweitern Sie die Datenbasis, indem Sie detaillierte Informationen zu Kostenfaktoren wie Wartung, Reparatur und Entsorgung sammeln. Diese Daten sind oftmals in anderen Abteilungen verfügbar, wie der Logistik oder dem Controlling, sodass eine enge Zusammenarbeit erforderlich ist.


Entwickeln Sie ein standardisiertes TCO-Modell, das Sie auf verschiedene Produktgruppen und Lieferanten anwenden können. Diese Standardisierung hilft Ihnen, die Prozesse zu vereinfachen und vergleichbare Analysen über verschiedene Bereiche hinweg durchzuführen. Achten Sie darauf, dass das Modell flexibel genug ist, um bei Bedarf angepasst zu werden.


Schulen Sie Ihr Einkaufsteam im Umgang mit TCO-Analysen. Es ist entscheidend, dass die Verantwortlichen im Einkauf verstehen, wie die Gesamtkostenanalysen funktionieren und wie sie diese Informationen in ihre Verhandlungen und Entscheidungen einfließen lassen können.


Langfristige Schritte und Umgang mit komplexen Interessenkonflikten

Sobald Sie eine strukturierte Vorgehensweise etabliert haben, können Sie sich den langfristigen Herausforderungen und den komplexeren Aspekten widmen. Total Cost of Ownership bringt oft Interessenkonflikte zwischen Abteilungen ans Licht, da unterschiedliche Abteilungen unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen.


Fördern Sie den internen Dialog zwischen Einkauf, Produktion, Logistik und Controlling. Eine langfristige Implementierung der TCO-Analyse erfordert, dass diese Abteilungen gemeinsam an einem Strang ziehen und das Gesamtunternehmensinteresse im Auge behalten.


Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, Lieferanten in die TCO-Analysen einzubeziehen. Oftmals haben diese ebenfalls Daten über Kostenfaktoren, die Ihnen nicht direkt zur Verfügung stehen. Schaffen Sie ein partnerschaftliches Verhältnis zu Ihren Lieferanten, indem Sie sie in die Analysen integrieren und auf eine transparente Zusammenarbeit hinarbeiten.


Entwickeln Sie langfristig eine Softwarelösung oder ein Tool, das die Datenverarbeitung und Analyse automatisiert. Dies reduziert manuelle Aufwände und erhöht die Genauigkeit der TCO-Berechnungen.


Indem Sie diese Schritte systematisch angehen, werden Sie in der Lage sein, fundierte Entscheidungen auf Basis der Total Cost of Ownership zu treffen, die über den reinen Einkaufspreis hinausgehen.

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