Kaikaku

Ein japanischer Begriff oder ein Konzept, das eine radikale oder revolutionäre Veränderung oder Verbesserung eines Prozesses, eines Systems oder einer Organisation bezeichnet, die oft eine hohe Investition, ein hohes Risiko oder eine hohe Wirkung erfordert oder bietet.

Kaizen

Kaizen Management bedeutet das Einleiten eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zur dauerhaften Steigerung des Kundennutzens. Dabei stellen sich Veränderungen nicht sprunghaft sondern allmählich ein. Kaizen richtet sich somit auf die ständige Suche nach Ursachen von Problemen, um alle Aktivitäten im Unternehmen ständig zu verbessern und den Konsumentennutzen dauerhaft zu steigern. Kaizen macht die kontinuierliche Verbesserung zum Bestandteil des selbständigen Handelns jedes einzelnen Mitarbeiters.

Kanban

Kanban bezeichnet die zeitsynchrone Steuerung der Fertigung nach dem Pull-Prinzip. Es handelt sich dabei um ein dezentrales Planungs- und Steuerungsverfahren auf Basis eines sich selbst steuernden Regelkreises. Kanban verfolgt das sogenannte Supermarktprinzip. Demnach wird eine Lücke, die durch die Entnahme von Waren aus dem Lager entsteht, unmittelbar wieder mit dem gleichen Artikel aufgefüllt. Als Hilfsmittel dienen Behälter, welche in einem Pufferlager aufbewahrt werden und mit einer Karte versehen sind. Auf dieser Karte (Kanban) werden Teile- und Abnehmerdaten, Bestellmengen, Transport und so weiter vermerkt. Ausgelöst wird der Prozess stets durch die im Produktionsprozess nachgelagerte Produktionsstufe, dies bedeutet, dass die Endmontage Auslöser des gesamten Prozesses im Unternehmen ist.

Kano Model

Ein Modell oder eine Methode, die die Beziehung oder den Einfluss der verschiedenen Merkmale oder Attribute eines Produkts oder einer Dienstleistung auf die Kundenzufriedenheit oder -loyalität analysiert oder beschreibt, die oft in Basis-, Leistungs- oder Begeisterungsmerkmale unterteilt werden.

Kapazitätsauslastungsgrad

Der Kapazitätsauslastungsgrad gibt das Verhältnis der verfügbaren Kapazität (zum Beispiel einer Maschine) zur tatsächlich genutzten Kapazität an. Es wird also der tatsächliche Auslastungsgrad des Betrachtungsobjektes angegeben. Die ungenutzte Kapazität erzeugt Leerkosten beziehungsweise Opportunitätskosten. Im Rahmen der Produktion gilt es bei einer längerfristigen Über- oder Unterauslastung der verfügbaren Kapazität eine Kapazitätsanpassung (Investition, Deisnvestition) vorzunehmen.

Kapitalbindung

Siehe Kapitalbindungskosten.

Kapitalbindungskosten

(Kapitalbindung) In der Logistik, Einkauf und Beschaffung bezieht sich die Kapitalbindung auf das im Lager gebundene Kapital. Die Kapitalbindungskosten stellen Opportunitätskosten dar, da das in den Beständen gebundene Kapital nicht für andere Zwecke im Unternehmen zur Verfügung steht. Ziel ist es, das gebundene Kapital möglichst gering zu halten, um die Liquidität des Unternehmens sicher zu stellen sowie dessen Innenfinanzierungskraft zu stärken. Zur Reduktion der Kapitalbindungskosten tragen logistische Verfahren wie das Efficient Replenishment als Teil des Efficient Consumer Response Konzeptes, Konsignationslager, Just-in-Time,

Just-in-Sequence sowie die Gängigkeitsanalyse bei.

Karoshi

Ein japanischer Begriff oder ein Phänomen, das den plötzlichen oder unerwarteten Tod oder die schwere Krankheit eines Arbeitnehmers aufgrund von Überarbeitung, Stress oder Erschöpfung bezeichnet, der oft mit langen Arbeitszeiten, hohem Druck oder schlechter Work-Life-Balance verbunden ist.

Kataloglieferant

Bei einem Kataloglieferanten handelt es sich um einen Lieferanten für Standard- oder Normteile, die aus einem Katalog bestellt werden. In der Regel handelt es sich um wenig erklärungsbedürftige C-Artikel wie zum Beispiel Schrauben.

Katalogmanagement

Unter Katalogmanagement versteht man die Verwaltung von elektronischen Produktkatalogen. Besonders indirekte Güter lassen sich über dieses Medium beschaffen, da sie sich gut in Katalogen beschreiben lassen.

Käufermarkt

Ein Käufermarkt beschreibt eine Marktsituation, in der das Angebot steigt aber die Nachfragesituation konstant ist. Alternativ kann sich auch das Angebot auf einem konstanten Niveau bewegen und die Nachfrage sinken. Beide Szenarien haben zur Folge, dass ein Angebotsüberschuss auftritt und eine Preissenkung wahrscheinlich ist. Der Einkäufer befindet sich also in einer besseren Verhandlungsposition als der Verkäufer.

Kaufvertrag

Ein Kaufvertrag ist gemäß dem BGB ein schuldrechtlicher Vertrag, der den Verkäufer verpflichtet, dem Käufer den vereinbarten Gegenstand zu übergeben und zu übereignen. Der Käufer hingegen verpflichtet sich, den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und den gekauften Gegenstand anzunehmen. Ein Kaufvertrag bedarf nicht der Schriftform und unterliegt keinem Formerfordernis. Um Missverständnisse auszuschließen empfiehlt es sich jedoch, diesen schriftlich zu fixieren.

Kennzahlen

Kennzahlen werden zur laufenden Überwachung der Unternehmensabläufe und zum Benchmarking eingesetzt. Kennzahlen dienen somit zum einen der Transparenz und decken zum anderen Handlungsbedarfe auf. Dabei werden mit Kennzahlen Einzelsachverhalte abgebildet, die komplexe Sachverhalte und Zusammengröße mit Hilfe einer Messgröße simplifizieren.

Kernkompetenz

Als Kernkompetenzen eines Unternehmens werden besondere Fähigkeiten bezeichnet, über die das Unternehmen auf einem bestimmten Gebiet verfügt. Bei Kernkompetenzen handelt es sich um eine schwer imitierbare Kombination aus Fähigkeiten, Routinen und materiellen Aktiva. Unterschieden werden materielle und immaterielle Kernkompetenzen. Während materielle Kernkompetenzen, zum Beispiel Maschinen, von Konkurrenten imitiert werden können, stellen Fähigkeiten personenabhängige, immaterielle Kernkompetenzen dar, die die Wissensbasis des Unternehmens bilden und von Konkurrenten nur schwer nachgeahmt werden können. Bei Routinen handelt es sich ebenfalls um immaterielle Kernkompetenzen, die jedoch personenunabhängig und somit im Unternehmen gebunden sind.

Key Account Beschaffungsmanagement

Beim Key Account Beschaffungsmanagement handelt es sich um eine spezielle Form der Beschaffungsorganisation. Das Key Account Beschaffungsmanagement wird bei Lieferanten angewendet, die für das beschaffende Unternehmen von herausragender Bedeutung sind und aufgrund dieser Stellung eine Schlüsselposition für den Unternehmenserfolg einnehmen. Sämtliche mit der Beschaffung bei diesen Lieferanten verbundenen Aktivitäten werden aus der Standardeinkaufsorganisation des Unternehmens ausgegliedert und zentral von einer Stelle betreut. Dies spielt insbesondere im Rahmen des Modular Sourcing bei Systemlieferanten eine Rolle.

Key Performance Indicator (KPI)

Als Key Performance Indicators (KPI) werden Kennzahlen bezeichnet, die sich auf den Erfolg, die Leistung oder Auslastung eines Unternehmens, dessen Abteilungen oder einzelner Maschinen beziehen. KPI’s dienen dem Management und Controlling als Hilfsmittel zur Kontrolle und Bewertung von Unternehmensprozessen, Abteilungen oder Projekten. Als KPI’s können unterschiedliche Größen herangezogen werden, die in Abhängigkeit der eingenommenen Perspektive (zum Beispiel Einkauf, Vertrieb, internes Rechnungswesen Controlling) und Zweck (zum Beispiel Investitionsentscheidung, Make or Buy Entscheidung) gewählt werden.

Key Supplier Management

Eine Beschaffungsstrategie oder ein Beschaffungsprozess, der die Identifizierung, Auswahl, Bewertung, Entwicklung oder Bindung von Schlüssellieferanten ermöglicht, die einen hohen Wert, eine hohe Leistung oder eine hohe Bedeutung für die Organisation oder die Lieferkette haben.

Kick-Off Veranstaltung

Der Begriff Kick-Off ist ein aus der amerikanischen Sportwelt übernommener Begriff, der im Zusammenhang des Projektmanagements die Veranstaltung beschreibt, die den Beginn eines Projektes determiniert. In dieser Veranstaltung, an der in der Regel neben dem Auftraggeber auch alle Projektteilnehmer teilnehmen, werden die Vorgehensweise und die Aufgabenverteilung, welche eine termingerechte Bearbeitung des Projektes sicherstellen, erläutert.

Klimaneutralisierung

Siehe Carbon Footprint.

Klimawandel

Bislang fehlte in den Einkaufsabteilungen vieler Unternehmen und Betriebe eine systematische Verbindung umweltbezogener Kriterien mit dem Beschaffungswesen. Es mangelte an erprobten Mustern sowie definierten Handlungsmöglichkeiten. Aufgrund steigender Rohstoffpreise, der positiven Kosten- und Reputationseffekte nachhaltiger Produktion sowie sinkender Amortisationszeiten für umweltrelevante Investitionen ändert sich diese Situation derzeit deutlich. Längst lassen sich vielfältige positive Beispiele für eine umweltgerechte Beschaffung finden: von der Verwendung von Recyclingpapier über den Einsatz von lärm- und abgasarmen Fuhrparks bis zum Einkauf umweltfreundlicher Einsatzstoffe. Der Klimawandel wird auch folgende Folge für den Einkauf haben: Beschaffungsmärkte verschieben sich aufgrund der klimatischen Rahmenbedingungen (zum Beispiel Lebensmittel) oder aufgrund von Energieverfügbarkeit. Solche Verschiebungen müssen rechtzeitig erkannt und in eine Einkaufsstrategie umgesetzt werden. Siehe auch Green Procurement.

Kleinere und Mittlere Unternehmen

KMU ist eine Sammelbezeichnung für Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und mit einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro. Erfüllt ein Unternehmen diese Kriterien, aber sind 25% oder mehr des Kapitals und des Stimmanteils im Besitz von einem oder mehreren Großunternehmen, so ist dieses Unternehmen nicht mehr den KMU zuzuordnen. 

Kommissionierung

Die Kommissionierung beschreibt das Zusammenstellen von Artikeln nach vorgegebenen Aufträgen. Normalerweise werden die Artikel nach Kundenaufträgen zusammengestellt (Filial- beziehungsweise Kundenkommissionierung). Bei einer zweistufigen Kommissionierung werden in der ersten Stufe alle Aufträge gesammelt und artikelweise kommissioniert. In der zweiten Stufe geht es darum, die Verteilung entsprechend der Kundenaufträge vorzunehmen (Artikelkommissionierung).

Kompetenzmanagement im Einkauf

Aktuell ist die Entwicklung im Einkauf durch eine Reihe von Aspekten geprägt, die in den kommenden Jahren an Dynamik gewinnen und eine Reihe von Schlüsselanforderungen zur Folge haben werden. Zu diesen Einflussfaktoren zählen unter anderem folgende Trends: Automatisierung, Innovationen oder Globalisierung. So ist der Einkauf schon heute durch einen zunehmenden Wegfall einfacher Tätigkeitsfelder geprägt, da die Prozesse automatisiert ablaufen und der Einkäufer nur eine koordinierende und überwachende Funktion einnimmt. Auf Grund von innovativen Technologien, wechselnden Kundenbedürfnissen und steigendem Wettbewerbsdruck wird von dem Einkäufer darüber hinaus zukünftig ein hohes Maß an Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit gefordert sein. Weiterhin wird die Internationalisierung in den kommenden Jahren noch zunehmen. Dieser wichtige Trendfaktor verlangt vom Einkauf ein breites, vielfältiges Verhaltensrepertoire im Hinblick auf kulturelle und sprachliche Kompetenzen.

Komplementärgüter

Unter Komplementärgütern sind Produkte zu verstehen, deren Gebrauch zugleich den Gebrauch eines weiteren Produktes bedingen. Ein Komplementärgut von Schuhen stellen zum Beispiel Schuhputzgüter dar. Diese beiden Produkte korrelieren dergestalt, dass die Nachfrage nach Schuhputzgütern steigen wird, wenn die Nachfrage nach Schuhen zunimmt.

Komplexitätsmanagement

Eine Unternehmung ist regelmäßig mit Komplexität in allen Unternehmensbereichen, wie zum Beispiel in der Organisation, den Prozessen oder der Kunden- und Lieferantenstruktur, konfrontiert. Das Komplexitätsmanagement zielt darauf ab, diese Komplexität zu erfassen, zu steuern und nachhaltig zu reduzieren. Dadurch kann der Ressourceneinsatz in den operativen Einheiten minimiert sowie die Steuerung der Unternehmung vereinfacht werden.

Konsignationslager

Bei einem Konsignationslager verzichtet der Abnehmer auf ein eigenes Lager. Die Vorräte bleiben so lange im Eigentum des Lieferanten (Konsignat) bis entweder eine definierte Frist verstreicht oder der Kunde (Konsignator) die Ware aus dem Konsignationslager abruft. Das Konsignationslager eignet sich als Instrument zur Senkung der Öffnet internen Link im aktuellen Fenster Lagerhaltungskosten bei gleichzeitig hoher Versorgungssicherheit.

Kostenmanagement

Das Kostenmanagement umfasst alle Steuerungselemente, die der Senkung des Kostenniveaus, der Beeinflussung der Kostenstruktur und des Verhaltens von Kosten dienen. Das Ziel dieses Ansatzes besteht darin, den Unternehmenserfolg zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dabei gilt es das Kostenmanagement nicht nur reaktiv als Krisenmanagement zu verstehen, sondern vielmehr durch proaktives Handeln verbesserte Handlungsspielräume zu ermöglichen.

Kostentreiber

Kostentreiber dienen in der Prozesskostenrechnung als Maßgrößen für die Quantifizierung repetitiver Tätigkeiten in Gemeinkostenbereichen. Im Einkauf können dies zum Beispiel die Anzahl an Bestellungen oder die Anzahl an Rechnungsprüfungsvorgängen sein. Die Kostentreiber bestimmen also wie oft eine bestimmte Tätigkeit in den Gemeinkostenbereichen eines Unternehmens ausgeführt bzw. wie oft die Leistung einer Kostenstelle in Anspruch genommen wurde. Kostentreiber spielen in der Prozesskostenrechnung bei der Berechnung der Prozesskostensätze eine entscheidende Rolle.

Kraljic Matrix

Ein Modell oder eine Methode, die die Segmentierung oder Klassifizierung von Beschaffungskategorien oder Lieferanten auf der Grundlage ihrer strategischen Bedeutung oder ihres Beschaffungsrisikos ermöglicht, um die optimale Beschaffungsstrategie oder das optimale Beschaffungsverhalten zu bestimmen oder zu unterstützen.

Kundenzufriedenheit

Die Zufriedenheit des Kunden stellt sich ein, wenn die erwartete Leistung eines Produktes mit der tatsächlichen Leistung übereinstimmt. Es findet also ein Soll- / Ist-Vergleich statt. Es gibt demnach zwei Methoden um Kundenzufriedenheit zu erzeugen. Entweder die Erwartungshaltung des Kunden wird gesenkt oder die tatsächliche Leistung des Produktes gesteigert.

Kundenkommissionierung

Die Kundenkommissionierung beschreibt die Kommissionierung von Artikeln nach Kundenaufträgen.

Die Kommissionierung erfolgt im Ausgangslager, Zentrallager oder Logistikzentrum des Lieferanten und korrespondiert dabei mit logistischen Konzepten wie dem Cross Docking und Vendor Managed Inventory.

Kundenkooperation

Siehe vertikale Kooperation.

Kundenzufriedenheit

Die Zufriedenheit des Kunden stellt sich ein, wenn die erwartete Leistung eines Produktes mit der tatsächlichen Leistung übereinstimmt. Es findet also ein Soll- / Ist-Vergleich statt. Es gibt demnach zwei Methoden um Kundenzufriedenheit zu erzeugen. Entweder die Erwartungshaltung des Kunden wird gesenkt oder die tatsächliche Leistung des Produktes gesteigert.

Künstliche Intelligenz

Die Fähigkeit von Maschinen oder Software, menschliche Intelligenz nachzuahmen oder zu übertreffen, indem sie Daten analysieren, lernen, entscheiden und handeln.

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