Lagerhaltungskosten
Siehe Lagerkosten.
Lagerkennzahlen
Durchschnittliche Wiederbeschaffungszeit:
Die Kennzahl zeigt die für die Materialbereitstellung erforderliche Zeitspanne. Veränderungen beeinflussen die Lieferbereitschaft und die Höhe der Lagerbestände. Die Basisdaten werden aus der Materialartikeldatei, Lagerkartei sowie den Dispositions-, Bestell- und Warenannahmeunterlagen entnommen.
Formel:
∅ Auftragsvorbereitungszeit(Bestellauslösung und Bestellabwicklung) + ∅ Lieferzeit + ∅ Prüf- und Einlagerungs- bzw. Bereitstellungszeit
Durchschnittliche Lagerdauer
Die Kennzahl zeigt, wie viele Verbrauchsperioden(Tage/Wochen) ein durchschnittlicher Lagerbestand abdeckt. Bei Just-in-Time beträgt die durchschnittliche Lagerdauer ein bis zwei Tage.
Formel:
∅ Lagerbestand * 365(oder 240 Tage) / Jahresverbrauch
Lagerreichweite
Die Lagerreichweite ist eine Kennzahl, die die Zeit angibt, die ein Lagerbestand bei einem durchschnittlichen oder geplanten Materialverbrauch ausreichen soll. Formel:∅ Lagerbestand am Stichtag / (Verbrauch / Tag)
Umschlagshäufigkeit
Die Umschlagshäufigkeit gibt an, wie oft sich das Lager in einer Periode umschlägt. Veränderungen der Lagerumschlagshäufigkeit haben einen Einfluss auf die Kapitalbindungskosten und das Working Capital.
Formel:
(Verbrauch / Periode) / ∅ Lagerbestand
Durchschnittlicher Lagerbestand
Der durchschnittliche Lagerbestand lässt sich(wert- und mengenmäßig) aus den folgenden Formeln errechnen:
Formel:
(Jahresanfangsbestand + Jahresendbestand) / 2.
Lagerkosten
Lagerkosten lassen sich in mengenunabhängige (fixe) und mengenabhängige (variable) Kosten differenzieren. Zu den mengenunabhängigen Kosten zählen die Lagerraum- und –ausstattungskosten, zum Beispiel Miete oder Personalkosten. Die variablen Kosten bestehen im Wesentlichen aus den Kapitalbindungskosten.
Lastenheft
Siehe Pflichtenheft.
Lead Buyer
Siehe Heavy User Konzept.
Lead Logistics Provider (LLP)
Als Lead Logistics Provider (LLP) bezeichnet man Logistikdienstleister, die für ihre Kunden die Organisation der wesentlichen oder aller logistischen Prozesse übernehmen. Dabei agiert der LLP als strategischer Partner und ist stark in die Logistikprozesse des Kunden integriert. Der LLP übernimmt nicht nur die Durchführung von Transporten, Umschlags- oder Lagerleistungen, sondern auch die Gestaltung, Umsetzung und Organisation von Supply Chains, Transport-, Lagerplanung /-optimierung, so wie Lieferantenkoordination oder anderen Dienstleistungen. Siehe auch Third Party Logostics Provider / Anbieter (3PL) und Fourth Party Logistics Provider (4PL).
Lean Management
Das Lean Management setzt den Fokus auf die Verschlankung von Hierarchien und die Vereinfachung von Unternehmensabläufen. Dabei ist keineswegs nur die Produktion eines Unternehmens gemeint, vielmehr werden die Prozesse eines Unternehmens ganzheitlich betrachtet sowie hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit überprüft und optimiert.
Lean Procurement
Ein Ansatz, der die Verschwendung, die Komplexität und die Kosten in den Beschaffungsprozessen eliminiert oder reduziert, um die Effizienz, die Qualität und den Wert zu erhöhen.
Lean Sourcing
Eine Beschaffungsstrategie oder ein Beschaffungsansatz, der die Anwendung von Lean-Prinzipien oder -Praktiken auf den Beschaffungsprozess ermöglicht, um die Verschwendung, die Kosten oder die Komplexität zu reduzieren oder die Effizienz, die Qualität oder die Wertschöpfung zu erhöhen.
Lean Startup
Ein Konzept oder ein Rahmenwerk, das die Anwendung von Lean-Prinzipien oder -Praktiken auf den Innovations- oder Gründungsprozess eines Unternehmens oder einer Organisation ermöglicht, um die Unsicherheit, das Risiko oder die Kosten zu reduzieren oder die Lern-, Anpassungs- oder Wachstumsmöglichkeiten zu erhöhen.
Letter of Intent
Bei einem Letter of Intent handelt es sich um eine schriftliche Absichtserklärung zwischen zwei Vertragsparteien, in deren Rahmen beide Vertragspartner gemeinsame Verhandlungsziele vereinbaren oder einer der Vertragspartner dem anderen eine unverbindliche Offerte unterbreitet. In Abhängigkeit vom Inhalt können aus einem Letter of Intent auch rechtliche Verpflichtungen abgeleitet werden.
Lieferantenaudit
Ein Lieferantenaudit kann als Prozess- oder als Systemaudit durchgeführt werden. Im Rahmen des Prozessaudits analysieren und prüfen die Mitarbeiter des Abnehmers die Prozesse des Lieferanten, um sicherzustellen, ob diese alle Voraussetzungen erfüllen, um die zu beschaffenden Güter in der geforderten Qualität herzustellen und zu liefern. Das Systemaudit geht über das Prozessaudit hinaus und prüft zusätzlich die Angemessenheit aller Maßnahmen des Lieferanten, nimmt neben der Prüfung der Prozesse somit ebenfalls eine Prozessbewertung vor. Die Ausgestaltung und Durchführung des Lieferantenaudits hängt wesentlich von der Art und Intensität der Lieferanten-Abnehmer-Beziehung, dem Vertrauensverhältnis der Partner sowie dem Beschaffungsobjekt ab. Durchgeführt wird ein Lieferantenaudit insbesondere bei Lieferanten von Produktionsmaterialien. Daneben spielt die Auditierung jedoch auch bei Lieferanten eine Rolle, mit denen langfristige Beziehungen angestrebt werden. Dabei soll das Lieferantenaudit immer eine win-win Situation für Kunde und Lieferant erzeugen.
Lieferantenbewertung
Die Lieferantenbewertung dient der qualitativen und quantitativen Beurteilung der Leistung eines Lieferanten anhand definierter Kriterien. Neben dem Preis für ein Produkt zählen hierzu beispielsweise die Lieferkonditionen, der Lieferservicegrad, die Qualität der gelieferten Güter, die Bonität sowie die Kooperationsbereitschaft. Des Weiteren wird ebenfalls das Umfeld des Lieferanten beurteilt. Hierzu zählt die differenzierte Analyse des sozialen, politischen und ökonomischen Umfelds. Insbesondere bei Lieferanten außerhalb Europas beziehungsweise der europäischen Union, wie den BRIC-Staaten, spielt dies eine Rolle. Die Lieferantenbewertung kann mittels verschiedener Verfahren, wie dem Punktbewertungsverfahren, der Nutzwertanalyse oder der Stärken-Schwächen-Analyse erfolgen.
Lieferantenbezogenes Sourcing
Die lieferantenbezogenen Sourcing Strategien unterscheiden Single, Dual und Multiple Sourcing Ansätze. Letztlich wird ausschließlich die Frage erörtert, bei wie vielen Lieferanten ein Produkt beschafft wird.
Lieferantencompliance
Die Lieferantencompliance basiert auf einem definierten Rahmen bestimmter Normen, Werte und Kriterien des Abnehmers. Der Liefererant darf bezüglich dieser Vorstellungen nicht abweichen. Unter Compliance wird beispielsweise subsumiert: Verhaltensstandards im Umgang mit Lieferanten, Verträge, Audits, aber auch die Arbeitssituation im Erzeugerland (zum Beispiel keine Kinderarbeit).
Lieferantendatenbank
In einer Lieferantendatenbank werden alle potenziellen Lieferanten einer bestimmten Warengruppe in einer Datenbank aufgelistet. Dabei empfiehlt es sich neben der Anführung des Ansprechpartners auch die jeweilige Lieferantenbewertung abzubilden. Durch die Erwähnung der Spezialisierung des Lieferanten wird eine zielgenaue Suche der benötigten Leistung erleichtert. Lieferantendatenbanken sind regelmäßig Bestandteile des Data Warehouses.
Lieferantenentwicklung
Die Lieferantenentwicklung dient, als Teil des Lieferantenmanagements der Entscheidungsfindung bezüglich der zukünftigen Art und Intensität der Beziehung des Kunden zu einem Lieferanten. Auf Grundlage der Ergebnisse, die der Kunde im Rahmen der Lieferantenbewertung und Lieferantenklassifizierung ermittelt hat, werden Zielvorgaben und Maßnahmen definiert, die der Verbesserung des Leistungspotenzials und der Zusammenarbeit, insbesondere mit strategischen Lieferanten, dienen. Ausgangspunkt der Entscheidung für die Entwicklung eines Lieferanten können operative Probleme wie zum Beispiel Lieferverzögerungen und die mangelnde Qualität der gelieferten Güter sein. Des Weiteren spielen strategische Entscheidungen eine Rolle. In diesem Zusammenhang ist die Zusammenarbeit mit Systemlieferanten zu nennen, die gemeinsame Entwicklungsvorhaben sowie Resident Engineering umfassen kann.
Lieferantenintegration
Unter einer Lieferantenintegration ist die Intensität der Zusammenarbeit und des Informationsaustausches zwischen einem Lieferanten und einem Kunden zu verstehen. Ein hoher Grad der Lieferantenintegration leitet in der Regel Kostenreduktionen, beispielsweise durch eine gesteigerte Transparenz, ein. Allerdings geht eine intensive Lieferantenintegration auch mit einer hohen Lieferantenabhängigkeit einher, da die Wechselkosten zu einem anderen Lieferanten steigen. Instrumente der Lieferantenintegration sind unter anderem Collaborative Engineering, Vendor Managed Inventory, Konsignationslager.
Lieferantenklassifizierung
Die Lieferantenklassifizierung ist ein Folgeschritt der Lieferantenbewertung und dient der Einordnung der Lieferanten in Leistungsklassen auf Grundlage der Lieferantenbewertung, der strategischen Bedeutung des Lieferanten sowie des Beschaffungsvolumens. Eine Klassifizierung von Lieferanten kann hierbei durch die ABC-Analyse erfolgen. Die Identifizierung der strategischen Bedeutung einzelner Lieferanten dient der Entwicklung von Kooperationen und strategischen Partnerschaften entlang der Supply Chain.
Lieferantenkonsolidierung
Die Reduzierung der Anzahl von Lieferanten, um Beschaffungseffizienz zu steigern und bessere Konditionen durch größere Volumen zu erzielen.
Lieferantenkooperation
Siehe vertikale Kooperation.
Lieferantenkredit
Wird einem Käuferunternehmen die Möglichkeit eingeräumt, die erhaltene Ware erst einige Tage nach Erhalt zu bezahlen, so wird diesem durch den Lieferanten ein Lieferantenkredit gewährt. Die Eigenschaft des Lieferantenkredits für das Käuferunternehmen ist die eines Kredites zur Überbrückung des Zeitraums zwischen der Beschaffung und dem Verkauf der Ware. Ein Lieferantenkredit stellt somit für das liefernde Unternehmen eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen und für das Käuferunternehmen eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen dar. Da Lieferanten den zeitlichen Rahmen dieses Kredites möglichst eng gestalten wollen, bieten sie regelmäßig Anreize die erhaltene Ware zeitnah zu bezahlen. Dieser Anreiz nenne sich Skonto.
Lieferantenmanagement
Das Lieferantenmanagement dient der aktiven Gestaltung, Steuerung und Entwicklung der Zusammenarbeit mit einem Lieferanten. Es gilt die operativen Ziele des Einkaufs jederzeit sicherzustellen, das heisst das richtige Produkt, in der richtigen Menge, in der geforderten Qualität, zur richtigen Zeit am richtigen Ort und zum bestmöglichen Preis zu erhalten. Neben diesen operativen Zielen sind ebenso strategische Ziele von Bedeutung. Zu diesen zählen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu garantieren, die Innovationskraft zu fördern, die Abhängigkeiten von Lieferanten zu vermeiden, die Kooperationsfähigkeit von Lieferanten zu bewerten sowie Strategien für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu entwickeln. Zur Sicherstellung dieser operativen und strategischen Ziele gilt es die Beschaffungsmärkte zu analysieren, Kriterien für die Lieferantenauswahl festzulegen sowie die Intensität der Zusammenarbeit mit den Lieferanten zu bestimmen und zu optimieren. Das Lieferantenmanagement umfasst dabei folgende Prozessschritte:
Lieferantenmanagement (System)
Zielsetzung des Lieferantenmanagements ist die nachhaltige Reduktion der Beschaffungskosten. Die bestehenden Lieferantenstrukturen werden systematisiert und die Bestellwerte und -mengen analysiert. Das schafft Transparenz. In enger Zusammenarbeit mit den einkaufsverantwortlichen Mitarbeitern der Kunden und den Bedarfsträgern werden gemeinsam Produktspezifikationen erstellt, Ausschreibungen vorgenommen und Verhandlungen geführt. Operative Aufgaben und Zielsetzungen in diesem Zusammenhang können Konditionenoptimierung, Investitionsgüterbeschaffung, Einkaufskooperationen, professionelle Verhandlungsführung so wie Benchmarkanalysen sein. Strategische Herausforderungen sind zum Beispiel Make or Buy Entscheidungen, Aufbau / Intensivierung strategischer Lieferantenpartnerschaften, Moderation von Entwicklungsprozessen oder die Integration von Lieferanten.
Lieferantenqualifizierung
Die Lieferantenqualifizierung dient der Überprüfung der vom Lieferanten im Rahmen der Lieferantenselektion getätigten Selbstauskunft und einer tiefer gehenden aktiven Überprüfung des potenziellen Lieferanten. Hierzu gehört neben der Selbstauskunft des Lieferanten beispielsweise eine Bonitätsprüfung, das Vorhandensein einer ISO-Zertifizierungen sowie die Einhaltung sozialer und ethischer Standards. Meist findet die Lieferantenqualifizierung in Form einer Auditierung des Liefernden statt.
Lieferanten-Qualitätsmanagement
Qualitätskennzahlen spielen bei dem Lieferanten-Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen einen objektiven Vergleich der Qualität der vom Unternehmen in Anspruch genommenen Produkte und Dienstleistungen. Oft wird dieser Sachverhalt auch unter Compliance mit den Unternehmensrichtlinien / -standards zusammengefasst (siehe Compliance Management). Die Bewertung durch Kennzahlen, auch Lieferantenaudit genannt, geht dann in die Lieferantenbewertung ein und ermöglicht ein objektives und konsistentes Lieferanten-Qualitätsmanagement.
Lieferantenselbstauskunft
In einer Lieferantenselbstauskunft fordert der Einkäufer den Lieferanten dazu auf, Informationen über das Unternehmen offenzulegen. Diese Informationen pflegt der Einkäufer im Regelfall in seine Lieferantenstammdaten ein. Eine standardisierte Selbstauskunft umfasst neben der Benennung der Kontaktdaten des jeweiligen Ansprechpartners auch die Angabe von diversen Kennzahlen oder Referenzkunden. Eine solche Lieferantenselbstauskunft bietet für den Einkäufer eine ausgezeichnete Grundlage, um einen bisher unbekannten Lieferanten grundlegend einordnen und bewerten zu können.
Lieferantenselektion
Die Lieferantenselektion dient der Identifikation und Vorauswahl potenzieller Lieferanten. Anhand vordefinierter Kriterien werden die Lieferanten selektiert. Diese Kriterien richten sich nach dem zu beschaffenden Produkt, dem Beschaffungsmarkt, den Lieferkonditionen, dem Preis für ein Produkt sowie der Einkaufsstrategie des beschaffenden Unternehmens. Unterstützt wird die Lieferantenselektion durch eine Selbstauskunft der Lieferanten.
Lieferantenstammdaten
In den Lieferantenstammdaten werden alle bezugsrelevanten Informationen über Lieferanten erfasst. Diese Informationen beziehen sich nicht nur auf Name und Anschrift, die Lieferantenstammdaten sollen auch Aufschluss über eventuelle Zahlungsbedingungen (Zahlungsziel) sowie Kontaktpersonen geben.
Lieferantenstruktur
Die Lieferantenstruktur dient der Analyse des Lieferantenstammes und bezeichnet generell die Anzahl der Lieferanten, von denen ein Unternehmen beliefert wird. Des Weiteren gibt die Lieferantenstruktur Auskunft über die Konzentration an Lieferanten für eine Gruppe von Beschaffungsobjekten oder einzelner Beschaffungsobjekte.
Lieferantenstrukturanalyse
Die Lieferantenstrukturanalyse umfasst sämtliche Aufgaben, die der Gewinnung und Aufbereitung von Informationen über die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Lieferantenstruktur dienen. Sie ergibt sich zum Großteil aus dem Problem einer zu großen Anzahl an Lieferanten und dem darauf aufbauenden Problem einer adäquaten Informationsversorgung. Zur Lieferantenstrukturanalyse gehört insbesondere die Klassifizierung der Lieferanten nach verschiedenen Merkmalen, die für das Unternehmen von Bedeutung sind. Hierzu zählt die ABC-Analyse, die eine Segmentierung der Lieferantenbasis in Abhängigkeit vom Beschaffungsvolumen jedes einzelnen Lieferanten vornimmt. Bei der Lieferantenstrukturanalyse steht die Beziehung zu den Lieferanten eines Unternehmens im Vordergrund, insbesondere deren Beitrag zur Erschließung externer Erfolgspotenziale.
Lieferantentag
Beim Lieferantentag werden ausgewählte Lieferanten vom Abnehmer eingeladen. Für den Abnehmer ergibt sich dadurch die Möglichkeit, Ziele und Visionen zu kommunizieren und die daraus resultierenden Implikationen für die Lieferanten aufzuzeigen. Des Weiteren wird das Ziel verfolgt, den Lieferanten zu wertanalytischen Überlegungen anzuregen.
Lieferantentypologie
Nach dem vorherrschendem Technologieanspruch und der Komplexität der Teile lassen sich die Lieferanten in einer Matrix typologisieren.
Lieferausfallquote
Die Lieferausfallquote stellt, in Kombination mit der Fehlmengenquote und dem Lieferbereitschaftsgrad, ein Instrumentarium dar, um Lieferanten zu bewerten. Es gilt, die Fehlmengenquote auf einem möglichst geringen Niveau zu halten.
Formel:
Lieferausfallquote = Anzahl der Lieferausfälle / Anzahl der Lieferungen
Lieferbedingungen
Bei Lieferbedingungen handelt es sich um Vereinbarungen, die zwischen Käufer und Verkäufer bei Abschluss eines Kaufvertrages vereinbart werden. Dabei werden die Einzelheiten der Vertragsabwicklung vereinbart und schriftlich fixiert. Hierzu zählen Art, Zeitpunkt und Preis der Lieferung, Fracht und Versicherung (siehe Incoterms) sowie der gerichtliche Erfüllungsort. Lieferbedingungen können für den Einzelfall vereinbart werden, gesetzlich Regelungen unterliegen sowie in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) oder Allgemeinen Einkaufsbedingungen (AEB) enthalten sein.
Lieferbereitschaft
(Lieferfähigkeit) Die Lieferbereitschaft ist ein Begriff aus der Logistik und bezeichnet die Fähigkeit der Lieferanten ab Lager zu liefern. Zur Messung der Lieferbereitschaft dient der Lieferbereitschaftsgrad.
Lieferbereitschaftsgrad
Siehe Lieferservicegrad.
Lieferfähigkeit
Siehe Lieferbereitschaft.
Lieferkonditionen
Siehe Lieferbedingungen.
Lieferservicegrad
Der Lieferservicegrad bezeichnet die Fähigkeit, jederzeit alle Bedarfsanforderungen erfüllen zu können. Dabei gibt der Lieferservicegrad den Anteil der vollständig ausgeführten Bestellungen [Lieferungen] an den gesamten Bestellungen [Lieferungen] einer Periode in Prozent an. Unterschieden werden der eingehende, der ausgehende und der interne Lieferservicegrad. Beim eingehenden Lieferservicegrad handelt es sich um den Lieferservicegrad des Lieferanten. Der interne Lieferservicegrad bezeichnet den Anteil der von der jeweils vorgelagerten Produktionsstufe vollständig ausgeführter Bestellungen [Lieferungen]. Der Ausgehende Lieferservicegrad schließlich ist eine
Kennzahl
für den Grad der Lieferbereitschaft, die dem Kunden gegenüber garantiert wird.
Formel:
Lieferservicegrad = (Anzahl der vollständig ausgeführten Bestellungen [Lieferungen] einer Periode / Anzahl der gesamten Bestellungen [Lieferungen] einer Periode) * 100
Lifecycle Costing
Eine Methode oder ein Konzept, das die Berechnung oder Berücksichtigung aller Kosten, die mit dem Erwerb, der Nutzung oder der Entsorgung eines Produkts oder einer Dienstleistung verbunden sind, über den gesamten Lebenszyklus ermöglicht, um die Gesamtkosten, die Rentabilität oder die Nachhaltigkeit zu bewerten oder zu optimieren.Lifecycle Costing: Eine Methode oder ein Konzept, das die Berechnung oder Berücksichtigung aller Kosten, die mit dem Erwerb, der Nutzung oder der Entsorgung eines Produkts oder einer Dienstleistung verbunden sind, über den gesamten Lebenszyklus ermöglicht, um die Gesamtkosten, die Rentabilität oder die Nachhaltigkeit zu bewerten oder zu optimieren.
Lifecycle Management
Der Prozess der Planung, Steuerung oder Optimierung der verschiedenen Phasen oder Aktivitäten, die mit dem Entstehen, dem Wachstum, dem Rückgang oder dem Ende eines Produkts oder einer Dienstleistung verbunden sind, um die Qualität, die Leistung oder die Wertschöpfung zu gewährleisten oder zu verbessern.
Lifo-Verfahren
Lifo steht für Last in First out und beschreibt eine Methode, um Verbrauchsmengen monetär zu bewerten. Dabei wird unterstellt, dass das Produkt, welches zuletzt ins Lager gelangt ist, als erstes wieder verbraucht wird. Das Lifo-Verfahren eignet sich somit nicht für verderbliche Produkte sondern wird zum Beispiel in der Stahlindustrie angewendet. Das Pendant zum Lifo Verfahren ist das Fifo Verfahren.
Likert Scale
Eine Skala oder ein Instrument, das die Messung oder Bewertung von Einstellungen, Meinungen oder Präferenzen ermöglicht, indem es eine Reihe von Aussagen oder Fragen und eine Reihe von Antwortoptionen oder -graden anbietet, die oft von "stimme voll zu" bis "stimme überhaupt nicht zu" reichen.
Linear Performance Pricing
Mithilfe des Linear Performance Pricing Models werden Lieferanten in Bezug auf Preis und Leistung verglichen. Verschiedene Preise werden hierzu als Koordinatenpunkte auf einer linearen Geraden dargestellt. Der Preis wird hierzu auf der Ordinate, die Leistung des Produkts auf der Abzisse abgetragen. Für die Quantifizierung der Leistung eignen sich besonders messbare Eigenschaften wie zum Beispiel bei Motoren das Drehmoment oder der Kraftstoffverbrauch.
Local Sourcing
Beschaffung im regionalen Umfeld des Unternehmens.
Logistics 4.0
Ein Konzept, das die Anwendung oder Integration von Industrie 4.0-Technologien, -Prinzipien oder -Praktiken auf die Logistik bezeichnet, wie z.B. Digitalisierung, Vernetzung, Automatisierung oder Intelligenz, um die Effizienz, die Transparenz, die Flexibilität oder die Wertschöpfung zu erhöhen.
Logistik
Logistik beschreibt den Prozess der Planung, Durchführung und Kontrolle des effizienten, kostenoptimalen Flusses und Lagerung von Rohmaterialien, Halbfabrikaten und Fertigerzeugnissen sowie den zugehörigen Informationen vom Punkt der Her- oder Bereitstellung bis zum Punkt des Verbrauches zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung des Kunden. Im Rahmen der Logistik stehen die Raum- und Zeitüberbrückung im Vordergrund.
Logistikkennzahl
Siehe Lagerkennzahlen.
Logistikkosten je Umsatzeinheit
Siehe Qualitätskennzahlen.
Logistikzentrum
In einem Logistikzentrum werden die Warenflüsse und Vertriebsprozesse mehrerer selbstständiger Unternehmen zusammengeschlossen wobei der Bezug und Vertrieb der Produkte durch Fahrzeuge des Logistikzentrums durchgeführt werden.
LOHAS
LOHAS ist die Abkürzung von Lifestyle of Health and Sustainability und beschreibt Menschen, die Genuss und Verantwortung miteinander verbinden wollen. Diese Einstellung prägt auch ihr Konsumverhalten, indem sie durch gezielte Produktauswahl Gesundheit und Nachhaltigkeit fördern wollen. Personen, die diesen Lebensstil wählen, verfügen häufig über ein überdurchschnittliches Einkommen und sind daher als Zielgruppe beispielsweise für die Handels- und Konsumgüterindustrie begehrt. Ihr Wunsch nach Nachhaltigkeit und Gesundheit fordert beim Einkäufer zum Beispiel besondere Quellen für Rohstoffe und Verpackungen.
Long Tail
Ein Konzept oder ein Phänomen, das die Verteilung oder das Verhalten von Produkten oder Dienstleistungen beschreibt oder darstellt, die eine geringe Nachfrage oder einen geringen Umsatz haben, aber eine große Anzahl oder Vielfalt aufweisen, die oft die Vorteile der Differenzierung, der Nischenbildung oder der Kundenbindung bietet.
Losgröße wird oft auch als Charge oder Bestellmenge bezeichnet und beschreibt eine festgelegte Menge an Bestellobjekten, die pro Bestellung beim Lieferanten bestellt wird. Dabei entstehen im Normalfall vom Umfang der Bestellung unabhängige fixe Bestellkosten und mengenabhängige, variable Kosten.