Backward Integration
Eine Strategie, bei der ein Unternehmen vorgelagerte Produktionsstufen in der Wertschöpfungskette übernimmt, wie zum Beispiel die Kontrolle über Lieferanten oder Rohstoffquellen.
Backward Sourcing
Eine Beschaffungsstrategie, bei der ein Abnehmer eine direkte Beziehung zu einem Lieferanten auf einer niedrigeren Ebene der Lieferkette aufbaut, um Kosten, Qualität oder Lieferzeit zu optimieren.Backward Sourcing: Eine Beschaffungsstrategie, bei der ein Abnehmer eine direkte Beziehung zu einem Lieferanten auf einer niedrigeren Ebene der Lieferkette aufbaut, um Kosten, Qualität oder Lieferzeit zu optimieren.
Balanced Scorecard
Balanced Scorecard (BSC) kann als „ausgewogene Kennzahlentafel“ übersetzt werden. Sie gruppiert Kennzahlen in die vier Kategorien Finanzen, Kundenorientierung, interne Geschäftsprozesse sowie Lernen und Entwicklung. Besondere Charakteristik der Balanced Scorecard ist die mehrdimensionale Betrachtung, welche folgende Faktoren beinhaltet:
- Vergangenheits- und Zukunftsbezug
- Ausrichtung des Unternehmens auf strategische Ziele, da (operative) Leistungstreiber an die Seite von Ergebniskennzahlen treten
- Analyse des Status quo - Kommunikation der Strategie
- Verbindung der Kennzahlen über Ursache-Wirkungsbeziehungen
Die BSC beschreibt mit seiner Ursache-Wirkungskette, wie die Entwicklung von Fach- und Expertenwissen der Mitarbeiter die interne Prozessqualität und die Durchlaufzeit von Prozessen erhöht und zum Beispiel durch eine pünktliche Lieferung wiederum die Zufriedenheit der Kunden verbessert werden kann. Somit wirkt sich die allgemeine Prozessverbesserung auf die Kundentreue und nicht zuletzt auf den Return on Investment (RoI), das finanzielle Ergebnis aus.
BANF
BANF steht für Bestellanforderung und ist ein interner Beleg im Beschaffungsprozess. Eine BANF wird immer dann von Bedarfsträgern an den Einkauf gesendet, wenn der einzelne Bedarfsträger keine Befugnis hat, eine Ware selbständig zu bestellen. Die entsprechende Mengenanforderung, der gewünschte Liefertermin und Preis werden dann an den Einkauf weiter gegeben, wobei dieser im Normalfall der BANF zustimmt und diese als Bestellung an den Lieferanten sendet.
Barcode
(Strichcode) Beim Barcode handelt es sich um einen maschinell lesbaren Strichcode, der auf Produkten und Produktverpackungen aufgedruckt ist. Mit Hilfe eines Scanners wird der Strichcode gelesen und der Abgang der Ware in einem angeschlossenen IT-System verbucht. Somit können Ist- und Sollbestände miteinander verglichen werden und bei Erreichen des Meldebestandes kann eine Bestellung automatisch generiert werden.
Basisvertrag
Siehe Rahmenvertrag und Rahmenvereinbarung.
Beanstandungsquote
Siehe Qualitätskennzahlen.
Bedarfsbündelung
Die Bedarfsbündelung steht für die gebündelte Beschaffung von Waren oder Dienstleitungen (Dienstleistungsbeschaffung) bei einem oder wenigen Lieferanten. Durch die größeren Volumina lässt sich ein besserer Preis realisieren.
Bedarfsplanung
(Materialbedarfsplanung) Bedarfsplanung findet vor dem Bestellzeitpunkt der Materialien statt und legt die benötigten Bedarfe zur Herstellung bezüglich Menge, Art und Beschaffenheit für den Planungszeitraum (Planungsperiode) fest. Die Bedarfe können entweder durch interne Herstellung oder Beschaffung von einem externen Anbieter erfolgen. Darüber hinaus beinhaltet die Bedarfsplanung die Überwachung der Bestände und des Verbrauchs, um insbesondere die Lieferbereitschaft zu garantieren. Die Bedarfsprognose ist ein Teil der Bedarfsplanung und sollte möglichst genau sein, um Defizite oder zu hohe Kapitalbindung im Lager zu vermeiden.
Bedarfsprognose
Siehe Bedarfsplanung.
Bedeutung Lieferant
Zeigt den Anteil eines Lieferanten am Einkaufsvolumen. Ein hoher Wert identifiziert einen wichtigen Lieferanten. Unwichtige Lieferanten sollten überprüft werden. Daten aus der ABC-Analyse.
Benchmark
Das Benchmarking umfasst den systematischen Vergleich von Unternehmen, Geschäftsfeldern, Prozessen oder Produkten mit unternehmensinternen oder –externen Objekten. Sowohl durch den unternehmensinternen Vergleich, bspw. unter verschiedenen Niederlassungen, als auch durch den externen Vergleich lassen sich Optimierungspotenziale erkennen und kontinuierliche Verbesserungen realisieren. Ein solcher Benchmark kann einmalig oder fortlaufend ermittelt werden. Die Einheit, welche am besten bei dem Benchmarking abschneidet, wird Best Practice genannt. Es empfiehlt sich, den Best Practice als anzustrebendes Ziel der Verbesserung zu definieren.
Beschaffung
(Einkauf) Allgemein ist es Aufgabe der Beschaffung in Zusammenarbeit mit den Lieferanten die Verfügbarkeit und erforderliche Beschaffenheit der Beschaffungsobjekte für das Unternehmen zu gewährleisten, wobei Ausführung und Planung eng miteinander verwoben sind. In der Praxis wird eine Trennung der Begriffe Einkauf und Beschaffung oft nicht, oder nur auf der Ebene der Prozessausführung, vorgenommen. Mitunter wird jedoch die Meinung vertreten, dass der Begriff Beschaffung die langfristige und zukunftsorientierte Ausrichtung des Einkaufs beschreibt.
Beschaffungscontrolling
Vielen Organisationen fehlt eine ausreichende Transparenz ihrer Einkaufsprozesse und damit ihrer Ausgaben. Doch nur eine transparente Organisation des Einkaufs erlaubt die Prüfung auf Optimierungspotenziale und schafft Entscheidungsgrundlagen für die Geschäftsleitung. Darüber hinaus müssen Kennzahlensysteme auf Basis bestehender Informationsquellen, so wie Reportingstrukturen und Lieferantenbewertungssysteme entwickelt werden, um die wichtigsten externen Einflussfaktoren auf die Einkaufsleistung zu ermitteln. So kann für die strategische Entscheidungsfindung ein hierarchisches Kennzahlen- und Reportingsystem erarbeitet und Planungsziele auf Warengruppenebene oder Erfolgsmessungsrichtlinien zum Beispiel in Form einer Purchasing Balanced Scorecard entwickelt werden.
Beschaffungshäufigkeit
Die Beschaffungshäufigkeit beschreibt den Rhythmus, in welchem Beschaffungsobjekte von einem Unternehmen bestellt werden. Beispiele für verschiedene Arten des Bestandsmanagements können das Bestellpunktverfahren oder das Bestellrhythmusverfahren sein.
Beschaffungskosten je Bestellung
Beschaffungslogistik
Der Begriff Beschaffungslogistik bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre den Prozess von der Warenabnahme
(zum Beispiel der - RHB) des Herstellers über den Transport bis zur - Warenannahme des Kunden und verbindet somit die Absatzlogistik der Lieferanten mit der Eingangslogistik des Kunden.
Beschaffungsmanagement
Das Beschaffungsmanagement zielt auf die ganzheitliche Ausübung der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen, als elementare Tätigkeit einer Unternehmung, ab. Ein erfolgreiches Beschaffungsmanagement kann einen herausragenden Beitrag zum Unternehmenserfolg darstellen, bspw. durch den Einsatz der Instrumente Total Cost of Ownership oder Standardisierung. Neben der Wahrung der Versorgungssicherheit und der Senkung von Beschaffungskosten lassen sich mit einem erfolgreichen Beschaffungsmanagement auch Beschaffungskomplexitäten beherrschen. Aufgaben dieses Managements sind unter anderem das Warengruppenmanagement, das Verhandlungsmanagement, das Beschaffungscontrolling und das Lieferantenmanagement.
Beschaffungsmarketing
Der Zweck des Beschaffungsmarketings liegt in dem Aufbau und der Pflege einer langfristigen Lieferantenbeziehung sowie die nachhaltige Sicherung von Lieferquellen. Dies soll durch eine offensive Positionierung des Einkäufers beim Lieferantengespräch realisiert werden. Durch die Nutzung von Marketinginstrumenten wird eine gezielte Beeinflussung der Lieferanten mit dem Ziel der Leistungsmotivation angestrebt. Des Weiteren soll die Koordination der Beschaffungsaktivitäten bedarfsgerecht erfolgen. Besondere Bedeutung im Rahmen des Beschaffungsmarketings kommt der Beschaffungsmarktforschung zu. In deren Rahmen werden Informationen über relevante Beschaffungsmärkte, potenzielle Lieferanten sowie Beschaffungsbedingungen und -konditionen erhoben. Preisnachlässe oder sonstige Verbesserungen in der Konditionenstruktur lassen sich durch diese aktive Herangehensweise einfacher realisieren.
Beschaffungsmarkt
Der Beschaffungsmarkt ist im Gegensatz zum Absatzmarkt der Produktion im Unternehmen vorgelagert und dient dabei der Beschaffung von Betriebsmitteln und Dienstleistungen. Auch der Kapital- oder Arbeitsmarkt kann als Beschaffungsmarkt verstanden werden.
Beschaffungsmarktforschung
Unter Beschaffungsmarktforschung versteht man die Beobachtung bestimmter, für das Unternehmen relevanter, Aspekte des Beschaffungsmarktes. Damit das Marktgeschehen detailliert beurteilt werden kann, werden alle für das Unternehmen relevante Vorgänge auf den Beschaffungsmärkten aufgezeigt, analysiert und deren Entwicklung verfolgt. Zu untersuchende Kriterien sind zum Beispiel: Marktpotenziale, Beschaffungsmengen, die Struktur des Beschaffungsmarktes, zukünftige Marktentwicklungen in technischer, wirtschaftlicher, konjunktureller und politischer Hinsicht, das Verhalten von Konkurrenten, Marktrisiken sowie Engpässe auf Beschaffungsmärkten.
Beschaffungsnachhaltigkeit
Nachhaltigkeit bedeutet für den Bereich Beschaffung, dass Ethiklinien einen übergeordneten Rahmen für alle Beschaffungsprozesse abbilden. Sie definieren verantwortungsvolles Handeln an der Schnittstelle zu Lieferanten und legen fest, wie ökonomisches Handeln mit moralischen Grundsätzen vereinbar ist. Damit erweisen sich das Dreieck aus Preis, Qualität und Service als zentrales Bewertungskriterium für Lieferanten um die Dimension Nachhaltigkeit. So werden zukünftig das ethische Verhalten und die Einhaltung von Umweltstandards in Zusammenhang der Lieferantenauswahl an Bedeutung gewinnen. Der Einkauf hat darüber hinaus die gesamte Lieferkette unter Nachhaltigkeitsaspekten zu betrachten. Der Einkäufer muss somit eine neue Funktion als Umweltmanager wahrnehmen und die Nachhaltigkeitsstandards in seinem Unternehmen anhand von Umweltkennzahlen kontinuierlich steigern.
Beschaffungsorganisation
Der Begriff Beschaffungsorganisation beschreibt die Strukturen in einer Einkaufsabteilung, die Verteilung von Kompetenz- und Handlungsbefugnissen sowie die Definition von Rollen und Pflichten. Die Eingliederung der Materialbeschaffung in die Gesamtorganisation kann zentralisiert, dezentralisiert oder in einer Mischform erfolgen. Bei der zentralen Eingliederung werden dabei die Aufgaben der Beschaffung von einer einzelnen Organisationseinheit übernommen. Die dezentrale Eingliederung beinhaltet, dass die Aufgaben der Beschaffung von mehreren Organisationen nebeneinander wahrgenommen werden. Eine Mischform liegt dann vor, wenn die Aufgaben der Beschaffung kombiniert von zentralen und dezentralen Organisationseinheiten übernommen werden. Der Aufbau der Materialbeschaffung, mit dem die Arbeitseinheiten (zum Beispiel Abteilungen) in der Beschaffung organisiert werden, kann verrichungs-, objekt-und regionenorientiert erfolgen. Verrichtungsorientiert bedeutet, dass die Einheiten nach Beschaffungsverrichtungen gegliedert werden, zum Beispiel: Disposition, Bestellung, Anfragen, Lager. Die Einteilung nach Objekten beinhaltet eine Gliederung nach Materialgruppen, zum Beispiel: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Verpackung, DIN -Teile. Die Aufteilung nach Regionen orientiert sich an den Beschaffungsmärkten, zum Beispiel Nord-/Südamerika, West-/Osteuropa.
Beschaffungsplattform
Siehe elektronischer Marktplatz.
Beschaffungsportfolio
Das Beschaffungsportfolio verfolgt das Ziel, Chancen und Risiken auf den Beschaffungsmärkten zu erkennen. Die zu beschaffenden Güter werden hierzu unter Berücksichtigung der Beschaffungskomplexität (Versorgungsrisiko) und dem Ergebniseinfluss (Einkaufsvolumen) in einem Portfolio eingeordnet. Dabei können vier Produktkategorien unterschieden werden, diesen vier Kategorien können Normstrategien zugeordnet werden. :
1. Hebelgüter: Einsetzen der Marktmacht, internationale Beschaffung, mittelfristige Lieferantenbindung
2. Strategische Güter: Allianzen und Kooperationen eingehen, Lieferantenintegration, langfristige Lieferantenbindung, hohe Bindungsintensität
3. Unkritische Güter: Vereinfachung von Abläufen und mögliche Automatisierungen, Lieferantenreduktion, Beschaffungsdienstleisterkonzepte
4. Engpass Güter: Materialsubstitution, Lieferantensubstitution, Risikominimierung, Verschiebung in einen der anderen Quadranten anstreben.
Beschaffungsprogramm
Das Beschaffungsprogramm unterteilt sich in direktes Produktionsmaterial, wie zum Beispiel: Rohstoffe oder Bauteile, und indirektes Material. Unter letztere Gruppe, deren Beschaffung auch Operating Resource Management bezeichnet wird, fallen MRO-Produkte sowie Produkte für den administrativen Bereich, wie zum Beispiel: Büromaterialien oder Reinigungsleistungen.
Beschaffungsrisiko
Das vom Beschaffungsmarkt ausgehende Risiko betrifft neben dem Preisrisiko auch die Gefahr der Lieferung von Mindermengen, Lieferausfällen oder anderweitigen Versorgungsengpässen. Zu den qualitativen Risiken zählen unter anderem Qualitätsabweichungen.
Beschaffungsstrategie
Siehe Sourcing Strategie.
Beschaffungsvolumen
Das Beschaffungsvolumen beschreibt den mengenmäßigen Gesamtumfang von Bestellungen für ein bestimmtes Bestellobjekt in einem definierten Zeitraum und dient zum Beispiel der Analyse von möglichem Bündelungspotenzial um die Anzahl der einzelnen Bestellungen bestimmen zu können, oder auch um langfristige Verträge für eine größere Menge zu verhandeln.
Best Cost Country Sourcing
Die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen aus Ländern, die das beste Verhältnis von Kosten zu Qualität bieten, häufig in Entwicklungs- oder Schwellenländern.
Best Practice
Siehe Benchmark.
Bestandscontrolling
Das Bestandscontrolling dient der Planung, Steuerung und Kontrolle von Beständen eines Unternehmens. Dabei bedient sich das Bestandscontrolling Kennzahlen, die verdichtete Informationen über Bestände wiedergeben und helfen, diese unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse zu optimieren.
Bestandsmanagement
Das Bestandsmanagement verfolgt das Ziel der Klassifikation, Planung, Steuerung und Kontrolle von Beständen innerhalb der
Supply Chain eines Unternehmens. Zu den Betrachtungsobjekten des Bestandsmanagements zählen Lager-, Transport- und Bearbeitungsbestände. Das Bestandsmanagement verfolgt zwei Ziele. Zunächst ist die Sicherstellung der Versorgung interner Unternehmensbereiche bzw. Produktionsstufen sowie der Kunden mit Gütern zur Vermeidung von Fehlmengenkosten zu nennen. Des Weiteren gilt es, die Bestandskosten zu minimieren. Zwischen diesen beiden Zielen besteht jedoch ein Zielkonflikt. Beide Ziele des Bestandsmanagements sollten daher an der Maxime ausgerichtet werden, die Versorgungssicherheit des Unternehmens mit möglichst geringen Beständen zu garantieren und dadurch einen funktionsübergreifenden Optimierungsansatz sicherzustellen.
Bestandsoptimierung
Die Optimierung von Bestandsniveaus dient der Reduzierung des in den Vorräten gebundenen Kapitals eines Unternehmens. Hierdurch wird Kapital freigesetzt, das Working Capital des Unternehmens optimiert, die Innenfinanzierungskraft gestärkt sowie der Unternehmenswert gesteigert. Instrumente zur Bestandsreduzierung sind Konsignationslager, die logistischen Komponenten des Efficient Consumer Response (Vendor Managed Inventory, Cross Docking), die Gängigkeitsanalyse, Just in Time und Just in Sequence. Die Bestandsoptimierung steht in einem Zielkonflikt zu anderen Zielen des Unternehmens, wie zum Beispiel der Versorgungssicherheit.
Bestellabwicklung
Die Bestellabwicklung umfasst die Elemente Bestellanforderung, Bestellung, dem registrierten Wareneingang und dem darauf folgenden Rechnungseingang. Meist erfolgt die Bestellabwicklung heute elektronisch und standardisiert, um den Geldmittel- und den Warenfluss, also allgemein den Wertfluss im Unternehmen, zu optimieren.
Bestellkosten in Prozent der Beschaffungskosten
Bestellmenge
Siehe Losgröße.
Bestellprozesskosten
Unter Bestellprozesskosten sind die Kosten zu verstehen, die pro Bestellungsvorgang auftreten. Dabei fallen unter Sachkosten z.B. die Ausgaben für das IT-System mit dessen Hilfe die Bestellung versendet wird.
Bestellpunktverfahren
Das Bestellpunktverfahren legt den Bestellzeitpunkt nicht statisch fest, sondern dieser orientiert sich an einem definierten Lagerbestand, dem sogenannten Meldebestand, bei dessen Erreichen eine Bestellung ausgelöst werden soll. Das Bestellintervall passt sich also dynamisch dem Lagerbestand an. Das Bestellpunktverfahren arbeitet in der Regel mit einer fixen Bestellmenge. Das Pendant zum Bestellpunktverfahren stellt das Bestellrhythmusverfahren dar.
Bestellrhythmusverfahren
Bei dem Bestellrhythmusverfahren wird in gleichbleibenden Zeitabständen eine Bestellung ausgelöst. Die Bestellmenge ist dabei variierend. Das Pendant zum Bestellrhythmusverfahren stellt das Bestellpunktverfahren dar.
Bestellstruktur
Siehe Strukturkennzahl.
Betriebskosten
Betriebskosten sind all jene laufenden Kosten, die zur Aufrechterhaltung des selbstständigen Betriebes eines Unternehmens anfallen. Kernbetriebskosten sind Personalkosten, Mietkosten, Steuern, Versicherungen und Leasingkosten.
Betriebsmittel
Betriebsmittel sind die beweglichen und unbeweglichen Mittel, die zur Leistungserstellung dienen. Sie zählen zu den elementaren Produktionsfaktoren. Zum Produktionsfaktor Betriebsmittel gehörten mit Ausnahme der menschlichen Arbeit alle langfristig nutzbaren Güter, wie Maschinen. Betriebsmittel werden nicht durch einen einmaligen Einsatz im Produktionsprozess verbraucht, sondern geben während der Nutzungsdauer fortlaufend Leistung für die Produktion ab.
Betriebsstoffe
Betriebsstoffe fließen nicht in ein Produkt mit ein. Sie dienen der Aufrechterhaltung der Produktionsfähigkeit und werden im Verlauf der Produktion verbraucht. Beispiele für Betriebsstoffe sind Schmiermittel und Maschinenöle.
Bezugskosten
Unter Bezugskosten sind alle Kosten zu verstehen, die zur Beschaffung einer Ware aufgewendet werden müssen. Neben dem Einkaufspreis zählen dazu auch Transportkosten, Transportversicherung, Rollgeld, Gehalt des Einkäufers etc. Unter Bezugskosten werden umgangssprachlich auch als „Nebenkosten der Beschaffung“ bezeichnet.
Bid Rigging
Eine illegale Praxis, bei der sich Bieter bei einer Ausschreibung absprechen, um den Wettbewerb zu verzerren und den Auftraggeber zu benachteiligen. Bid Rigging: Eine illegale Praxis, bei der sich Bieter bei einer Ausschreibung absprechen, um den Wettbewerb zu verzerren und den Auftraggeber zu benachteiligen.
Billing
(Fakturierung) Billing steht für einen Vorgang im Rechnungswesen, bei dem einem Kunden nach erfolgter Lieferung bzw. Leistung eine Rechnung über den vereinbarten Kaufpreis zugestellt wird. Nach dem Umsatzsteuergesetz muss eine Rechnung definierte Bestandteile, wie zum Beispiel die Steuernummer des Rechnungsstellenden, das Datum, den Brutto- und Nettobetrag, enthalten. Ansonsten kann der Empfänger keinen Vorsteuerabzug vornehmen.
Black Box Lieferanten
Lieferanten, die das Sollprofil im Pflichten - und Lastenheft erfüllt haben werden frühzeitig in die Produktentwicklung miteinbezogen. Im Rahmen der Anforderungsrealisierung werden Black Box Lieferanten große Freiheiten eingeräumt.
Blockchain
Ein System, das Daten in Form von Blöcken speichert, die miteinander verbunden und gesichert sind, um Manipulationen zu vermeiden. Blockchain ermöglicht den Austausch von Informationen und Transaktionen ohne zentrale Autorität oder Vermittler.
Brainstorming
Das Brainstorming zählt zu den Kreativitätstechniken und eignet sich zur Ideenfindung in beliebigen Themenzusammenhängen. Dabei werden in einer Gruppe von Teilnehmern zunächst Ideen zur Lösung einer Problemstellung unkommentiert gesammelt um diese daraufhin zu priorisieren. Bei der Ideensammlung muss beachtet werden, dass die Anzahl und nicht die Qualität der Beiträge entscheidend ist. Eine Diskussion mit anschließender Bewertung findet zudem ausschließlich im zweiten Bearbeitungsschritt statt.
Break Even
Der Break Even Punkt bezeichnet die Gewinnschwelle, an dem sich die Kosten für ein Produkt oder eine Dienstleitung auf einem identischen Niveau befinden wie der Erlös. Dementsprechend werden oberhalb dieses Punktes Gewinne und unterhalb Verluste erwirtschaftet.
BRIC-Staaten
Unter BRIC-Staaten versteht man die wirtschaftlich aufstrebenden Staaten Brasilien, Russland, Indien und China.
Brückenkopflieferant
Lieferanten die dem Hersteller ins Ausland folgen, um durch ihre räumliche Nähe Liefersicherheit herzustellen.
Bruttobedarf
Unter Bruttobedarf versteht man den auf eine Periode bezogenen Primär -, Sekundär - oder Tertiärbedarf.
B-Teile
Siehe ABC-Analyse.
Bulletin-Board-Services
(Trade Boards) Auf Bulletin-Board-Services werden Bedarfe des Einkäufers virtuell veröffentlicht. Lieferanten haben so einen guten Einblick in die Bedarfssituation und können leicht Kontakt aufnehmen.
Bundle Auction
Siehe Single-Price Auction.
Bullwhip Effekt
(Peitschenschlageffekt) Der Bullwhip Effekt charakterisiert Auftragsschwankungen entlang der Lieferkette, die umso stärker werden, je weiter man sich in der Lieferkette bewegt. Ein Merkmal dieser Auftragsschwankungen sind hohe Bestände. Für die Akteure der gesamten Supply Chain besteht die Problematik darin, dass jeder nur die Bedarfe der ihm unmittelbar vor gelagerten Kunden kennt. Der Bullwhip Effekt entsteht aus Informationsdefiziten innerhalb der Lieferkette. Hierzu zählen die mit zeitlichem Verzug an die Lieferanten weitergegebenen Bedarfsprognosen, die sich ändernde Beschaffungspolitik von Abnehmern, Bedarfsbündelungen sowie Preisvariationen als Folge von Verkaufsförderungsaktionen und damit einhergehende Nachfrageschübe.
Business-2-Business
Unter Business-2-Business wird die Kommunikation und Geschäftsabwicklung zwischen Unternehmen innerhalb einer Supply Chain verstanden.
Business-2-Consumer
Unter Business-2-Consumer versteht man die Kommunikation und Geschäftsabwicklung zwischen Herstellern oder professionellen Anbietern und Endverbrauchern.
Business Competitiveness Index
Der Business Competitiveness Index ist eine Bewertung, die den Vergleich von Ländern auf ein breites Fundament stellt und eine Vielzahl von Faktoren beleuchtet. Aus dem jährlichen, vom World Economic Forum aktualisierten, BCI lässt sich ablesen, ob die Unternehmen des jeweiligen Landes in der Lage sind, mit ihrem Leistungsportfolio im internationalen Wettbewerbsumfeld zu bestehen. Dazu werden die Qualität des Managements und die mikroökonomischen Gegebenheiten bewertet. Das aktuelle Ranking ist unter www.weforum.org zu finden. Auf dieser Homepage ist ebenfalls der Growth Competitiveness Index abgebildet. Hier wird das Potenzial für das Wirtschaftswachstum eines Landes widergespiegelt.
Business Intelligence
Unter Business Intelligence werden alle informationstechnischen Instrumente verstanden, die das Erfassen, Analysieren und Auswerten von Informationen in quantitativer und qualitativer Hinsicht umfassen und ggf. Zusammenhänge aufzeigen.
Business Process Outsourcing
Business Process Outsourcing bezeichnet, als Sonderform des Outsourcings, die Auslagerung von Teilen der Aufbauorganisation, also ganzer organisatorischer Einheiten, wie zum Beispiel der Logistik oder der Buchhaltung inklusive der dafür benötigten Infrastruktur (zum Beispiel IT-System). Ein Unternehmen sollte lediglich die Bereiche outsourcen, welche nicht zur Kernkompetenz zählen. Vorteile für ein Unternehmen bestehen insbesondere aus der Verlagerung von Betriebsrisiken und operativen Tätigkeiten auf den Dienstleister. Damit wird das Unternehmen transparenter, schlanker und kann sich besser auf seine strategischen Aufgaben konzentrieren.
Business Process Reengineering
Das Business Process Reengineering (BPR) stellt das Gegenmodell zum Total Quality Management (TQM) dar. Während beim TQM ein inkrementeller, kontinuierlicher Verbesserungsprozess eingeleitet wird, strebt das BPR einen kompletten Neuentwurf vorhandener Prozesse im Unternehmen an. Alle unternehmensinternen Prozesse werden hinsichtlich ihrer Effektivität und Effizienz kritisch hinterfragt und unter Umständen neu ausgerichtet. Das BPR umfasst die vier Komponenten Renewing, Revitalizing, Reframing und Restructuring. Renewing zielt dabei auf die verbesserte Schulung und Einbindung der Mitarbeiter in die Prozesse der Unternehmung. Unter Revitalizing wird eine Prozessneugestaltung verstanden. Reframing zielt auf eine Änderung von Einstellungen durch das Ablegen herkömmlicher Denkmuster und das Einschlagen neuer Wege. Das Restructuring hat schließlich das Revidieren des gesamten Aktivitätenportfolios des Unternehmens zum Ziel.
Buyer Persona
Eine fiktive Darstellung eines idealen oder typischen Kunden, die auf Marktforschung und Daten basiert und dem Abnehmer hilft, die Bedürfnisse, Ziele, Motivationen und Verhaltensweisen seiner Zielgruppe zu verstehen.
Buyer Power
Die Fähigkeit eines Abnehmers, die Preise, Bedingungen oder Qualität der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen zu beeinflussen, die von der Anzahl und Größe der Abnehmer, der Verfügbarkeit von Substituten, der Differenzierung der Produkte oder Dienstleistungen oder der Wechselkosten abhängt.
Buying Center
Im Deutschen wird Buying Center auch Einkaufsgremium genannt und bezeichnet eine ausgewählte Gruppe von Vertretern des Unternehmens, welche an der Kaufentscheidung von Waren, Dienstleistungen oder Investitionsgütern (insbesondere von Investitionsgütern mit großem Finanzvolumen) in einem Unternehmen beteiligt sind. Die Mitglieder dieser Gruppe setzen sich dabei oft aus Vertretern verschiedener Abteilungen und Funktionen zusammen. So können zum Beispiel Techniker, Juristen, Finanzexperten und Einkäufer ein gemeinsames Buying Center bilden und ihr jeweiliges Fachwissen einbringen. Da diese im Normalfall ganz unterschiedliche Einkaufszielsetzungen haben, wird auch davon ausgegangen, dass das Buying Center das allgemeine Einkaufsverhalten in einem Unternehmen wieder spiegeln kann. Werden die verschiedenen Erfahrungen und das breit gefächerte Wissen im Einkaufsgremium sinnvoll miteinander verknüpft, können Synergien genutzt und das Ergebnis der Verhandlung optimiert werden. Für den Verkäufer/Lieferanten ist darüber hinaus auch sehr hilfreich zu wissen, welcher der Repräsentanten wie viel und welche Art von Einfluss auf die Kaufentscheidung hat.
Buying Center Analyse
Eine Analyse der verschiedenen Personen oder Rollen, die an einer Kaufentscheidung beteiligt sind, wie z.B. Nutzer, Beeinflusser, Entscheider, Einkäufer oder Gatekeeper, um ihre Bedürfnisse, Präferenzen, Macht oder Einfluss zu verstehen.