Probleme bei der Einführung von globalen Einkaufsstrategien

Ziel: Entwicklung und Implementierung einer globalen Einkaufsstrategie unter Berücksichtigung lokaler Besonderheiten.

Ist-Analyse des aktuellen Einkaufsprozesses

Zunächst sollten Sie eine umfassende Ist-Analyse der aktuellen Einkaufsprozesse in Ihrem Unternehmen durchführen. Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, wie der Einkauf derzeit in verschiedenen Regionen organisiert ist, welche Strategien und Prozesse lokal bestehen, und identifizieren Sie dabei eventuelle Unterschiede. Dies gibt Ihnen die nötige Grundlage, um zu verstehen, wo globale Synergien genutzt werden können und welche lokalen Besonderheiten beachtet werden müssen.


Identifikation von Quick Wins

Beginnen Sie mit einfachen Maßnahmen, die schnell umgesetzt werden können. Dazu gehört die Identifikation von Produkten und Dienstleistungen, die sich global standardisieren lassen. Hierbei handelt es sich oft um sogenannte „non-strategic items“ wie Bürobedarf, IT-Equipment oder allgemeine Dienstleistungen, die in allen Regionen ähnlich sind. Durch eine Bündelung der Bedarfe und globale Rahmenverträge können schnell signifikante Kosteneinsparungen erzielt werden. Zudem können Lieferantenzahl und -komplexität reduziert werden, was auch die Verwaltung vereinfacht.


Ein weiterer Quick Win könnte die Vereinheitlichung von Einkaufsprozessen sein, wie zum Beispiel die Einführung globaler Ausschreibungsvorlagen oder die Harmonisierung der Vertragsbedingungen, um Verhandlungsvorteile zu erzielen.


Aufbau eines globalen Einkaufsteams

Um die Strategie auf globaler Ebene effektiv zu steuern, sollten Sie ein zentrales Einkaufsteam aufbauen oder stärken. Dieses Team koordiniert die strategischen Einkaufsaktivitäten über verschiedene Regionen hinweg, ohne die Eigenständigkeit der lokalen Teams völlig einzuschränken. Eine klare Rollenverteilung zwischen dem globalen und den lokalen Teams ist entscheidend, um Spannungen zu vermeiden und gleichzeitig die Vorteile einer zentralen Steuerung zu nutzen.


Entwicklung einer globalen Einkaufsstrategie

Im nächsten Schritt sollten Sie eine globale Einkaufsstrategie entwickeln, die klare Ziele und Vorgaben für den gesamten Einkauf festlegt. Die Strategie sollte dabei flexibel genug sein, um lokale Marktbedingungen und gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen. Beginnen Sie mit einer Kategorisierung der Einkaufsbedarfe in strategische und nicht-strategische Produkte. Strategische Produkte, die den Kern Ihres Unternehmens betreffen, könnten weiterhin stärker lokal beeinflusst werden, während nicht-strategische Produkte global zentralisiert werden sollten.


Die Strategie sollte auch klare KPIs (Key Performance Indicators) enthalten, um den Erfolg der Maßnahmen messbar zu machen. Wichtige Kennzahlen könnten beispielsweise

Schulung und Kommunikation

Sobald die Strategie steht, ist es wichtig, alle Beteiligten – sowohl global als auch lokal – ausreichend zu schulen. Erstellen Sie ein Schulungskonzept, das die Ziele und Vorteile der globalen Einkaufsstrategie vermittelt. Klare Kommunikation ist hierbei entscheidend, um Widerstände zu vermeiden und eine gemeinsame Vision zu schaffen. Die lokalen Teams müssen verstehen, wie sie von einer globalen Strategie profitieren können, ohne ihre Flexibilität und Entscheidungsfreiheit vollständig zu verlieren.


Einführung digitaler Tools und Technologien

Technologie spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung einer globalen Einkaufsstrategie. Prüfen Sie die Einführung von digitalen Tools, die den globalen Einkauf unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel E-Procurement-Plattformen, die den gesamten Einkaufsprozess von der Bedarfserfassung über die Bestellung bis zur Zahlung automatisieren und global standardisieren. Solche Tools ermöglichen zudem eine bessere Datenverfügbarkeit und Transparenz, was die Entscheidungsfindung unterstützt.


Management von Interessenkonflikten

Zu einem späteren Zeitpunkt sollten Sie sich mit möglichen Interessenkonflikten auseinandersetzen, die zwischen den globalen und lokalen Einkaufsinteressen entstehen können. Ein häufiger Konfliktpunkt ist der Wunsch der lokalen Teams, ihre Lieferantenbeziehungen vor Ort zu pflegen, während das globale Team auf zentrale Lieferanten setzt. Hier kann ein kooperativer Ansatz helfen: Geben Sie den lokalen Teams die Möglichkeit, ihre besonderen Marktkenntnisse einzubringen, und integrieren Sie diese in die globale Strategie. Gleichzeitig sollte das globale Team sicherstellen, dass Standardisierungen und Bündelungen im Rahmen der Strategie sinnvoll umgesetzt werden.


Abschließend sollten Sie regelmäßig Feedbackschleifen und Reviews einplanen, um die Umsetzung der globalen Einkaufsstrategie kontinuierlich zu optimieren. Dies wird Ihnen helfen, sowohl global als auch lokal erfolgreich zu agieren und die langfristigen Ziele Ihres Unternehmens zu erreichen.

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