Schwierigkeiten bei der Anpassung an disruptive Technologien

Ziel: Integration disruptiver Technologien in die Beschaffungsstrategie zur Nutzung von Wettbewerbsvorteilen.

Schnelle Erfolge

Zunächst empfehle ich Ihnen, sich einen Überblick über die disruptiven Technologien zu verschaffen, die für Ihre Branche und Ihr Unternehmen besonders relevant sind. Dies könnte beispielsweise durch Marktforschung oder den Besuch von Branchenveranstaltungen geschehen. Hier geht es darum, ein klares Verständnis zu erlangen, welche Technologien sich auf Ihren Einkauf und die Supply Chain direkt auswirken könnten, wie etwa Automatisierung, künstliche Intelligenz oder Blockchain.


Ein weiterer schneller Erfolg besteht darin, kleine Pilotprojekte zu starten. Wählen Sie zunächst Technologien aus, die einfach in bestehende Prozesse integriert werden können. Wenn Sie beispielsweise Robotic Process Automation (RPA) einsetzen möchten, könnten Sie dies zunächst in Bereichen wie Rechnungsprüfung oder Bestellabwicklung testen, wo klare, repetitive Aufgaben vorhanden sind. Hier lassen sich schnell Effizienzgewinne und Kostensenkungen erzielen, ohne dass umfangreiche strukturelle Veränderungen notwendig sind.


Mittelfristige Schritte

Sobald Sie erste Erfolge mit Pilotprojekten erzielt haben, ist es wichtig, eine umfassende Strategie für die Integration disruptiver Technologien in Ihre Beschaffungsprozesse zu entwickeln. Dabei sollten Sie prüfen, welche Technologien Ihnen langfristig die größten Wettbewerbsvorteile verschaffen. Hier bietet sich die Erstellung einer Roadmap an, die die schrittweise Implementierung und Skalierung der Technologien beschreibt.


In dieser Phase sollten Sie auch Ihre Lieferanten stärker einbeziehen. Viele disruptive Technologien entfalten ihren vollen Nutzen nur dann, wenn sie entlang der gesamten Lieferkette implementiert werden. Prüfen Sie, welche Ihrer strategischen Lieferanten bereits auf solche Technologien setzen und wie Sie gemeinsam Lösungen entwickeln können. Es kann auch hilfreich sein, Lieferanten zu identifizieren, die bei der Implementierung neuer Technologien eine Vorreiterrolle übernehmen können.


Ein weiterer Schritt wäre die Schulung Ihrer Mitarbeiter. Neue Technologien erfordern oft neue Fähigkeiten, insbesondere in den Bereichen Datenanalyse und Technologieverständnis. Planen Sie entsprechende Schulungsmaßnahmen, um Ihre Teams darauf vorzubereiten, mit den neuen Tools und Prozessen effektiv zu arbeiten.


Langfristige und komplexere Schritte

Bei der langfristigen Implementierung disruptiver Technologien müssen Sie tiefer in die Unternehmensstrukturen eingreifen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Änderung der Entscheidungsprozesse im Einkauf. Durch die Integration von Technologien wie KI oder Blockchain werden viele Entscheidungen datengetrieben. Es ist daher wichtig, in Ihrer Organisation eine Kultur zu fördern, die datenbasierte Entscheidungen unterstützt.


In dieser Phase werden Sie auch auf Interessenkonflikte mit anderen Unternehmenseinheiten stoßen. Disruptive Technologien verändern oft etablierte Abläufe, was zu Spannungen zwischen Einkauf, IT und anderen Bereichen führen kann. Eine klare Kommunikation und ein interdisziplinärer Ansatz sind entscheidend, um diese Herausforderungen zu meistern. Schaffen Sie Plattformen für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen, um Silodenken zu vermeiden.


Letztlich sollten Sie auch den Faktor Risikomanagement nicht vernachlässigen. Disruptive Technologien bringen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken mit sich, etwa in Bezug auf Cybersicherheit oder Abhängigkeiten von bestimmten Technologien. Entwickeln Sie deshalb frühzeitig Pläne, wie Sie mit solchen Risiken umgehen wollen.

Mit diesen schrittweisen Ansätzen werden Sie in der Lage sein, disruptive Technologien nicht nur erfolgreich in Ihre Beschaffungsstrategie zu integrieren, sondern sie auch als Hebel für nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu nutzen.

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