Technologische Disruptionen

Ziel: Integration neuer Technologien in die Beschaffungsprozesse zur Nutzung von Wettbewerbsvorteilen.


Quick wins

Um schnell erste Erfolge bei der Integration neuer Technologien in Ihre Beschaffungsprozesse zu erzielen, sollten Sie zunächst damit beginnen, die bestehenden Prozesse zu analysieren und auf mögliche Automatisierungspotenziale hin zu überprüfen. Identifizieren Sie repetitive Aufgaben, die sich leicht durch Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) optimieren lassen. Beispielsweise können Routineaufgaben im Bestellwesen oder in der Rechnungserfassung durch einfache Automatisierungen schneller und effizienter gestaltet werden.


Ein weiterer schneller Schritt wäre die Einführung von Cloud-basierten Beschaffungsplattformen. Diese ermöglichen es Ihnen, Ihre Lieferantenverträge, Bestellungen und Rechnungen zentral zu verwalten und mit geringen Implementierungskosten von höheren Transparenz- und Effizienzvorteilen zu profitieren. Achten Sie bei der Auswahl der Plattform darauf, dass sie skalierbar ist und zukünftige Erweiterungen unterstützt.


Sie könnten auch kurzfristig eine Analyse Ihrer bestehenden Lieferantenbeziehungen durchführen, um zu ermitteln, inwieweit Technologien wie e-Auctions oder elektronische Ausschreibungen genutzt werden können, um schnellere und kostengünstigere Beschaffungsentscheidungen zu ermöglichen.


Mittelfristige Schritte

Nachdem die ersten Quick wins umgesetzt sind, sollten Sie schrittweise umfangreichere Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) einführen. Diese Technologien können Ihnen dabei helfen, eine vorausschauende Bedarfsplanung und Bestandsoptimierung zu implementieren. Mithilfe von KI können Sie historische Einkaufsdaten analysieren, um Muster zu erkennen, die Sie für genauere Prognosen nutzen können. Dies führt zu einer besseren Bedarfsplanung, geringeren Lagerbeständen und einer insgesamt höheren Effizienz im Einkauf.


Eine weitere wichtige Technologie, die mittelfristig integriert werden kann, ist das Internet der Dinge (IoT). Durch die Vernetzung Ihrer Maschinen und Lagerbestände mit Sensoren und die Echtzeitüberwachung von Beständen und Lagerbedingungen können Sie den Nachschubprozess optimieren. Dies trägt zur Minimierung von Engpässen und Überbeständen bei.


Einführung von Blockchain-Technologie für mehr Transparenz in der Lieferkette könnte ebenfalls sinnvoll sein. Sie können so Lieferkettenabläufe und -transaktionen sicherer gestalten und durch bessere Nachverfolgbarkeit Betrugsrisiken reduzieren sowie die Herkunft von Waren transparenter machen.


Langfristige und komplexere Maßnahmen

Auf lange Sicht müssen Sie die Integration neuer Technologien in die strategische Ausrichtung Ihres Unternehmens einbinden. Dies erfordert eine enge Abstimmung zwischen der Einkaufsabteilung und anderen Geschäftsbereichen wie IT, Produktion und Finanzen. Da unterschiedliche Abteilungen oft unterschiedliche Prioritäten setzen, kann es hierbei zu Interessenkonflikten kommen. Beispielsweise könnte die IT-Abteilung Sicherheitsbedenken bei der Einführung bestimmter Cloud-basierter Lösungen haben, während die Finanzabteilung möglicherweise zögert, in neue Technologien zu investieren, wenn der kurzfristige ROI nicht klar ist.


Es ist daher ratsam, ein multidisziplinäres Team aus Einkaufs-, IT-, und Finanzexperten zu bilden, das gemeinsam eine umfassende Digitalisierungsstrategie entwickelt. Hierbei sollten Sie eine klare Roadmap erstellen, die Prioritäten, Meilensteine und Verantwortlichkeiten definiert. Der Fokus sollte darauf liegen, die langfristigen Wettbewerbsvorteile durch technologische Innovationen zu maximieren.


Ein weiterer komplexer Schritt wäre die Einführung eines Supplier Relationship Managements (SRM) mit integrierten Technologien. Dies würde es Ihnen ermöglichen, langfristige Partnerschaften mit Ihren Lieferanten zu pflegen, die auf gemeinsamen Innovationsprojekten basieren. Hierdurch könnten Sie gemeinsam mit Ihren Lieferanten neue Technologien entwickeln und anwenden, um weitere Wettbewerbsvorteile zu erschließen.

Denken Sie zudem daran, Schulungen und Change Management Initiativen zu etablieren, um die Akzeptanz neuer Technologien intern zu fördern. Mitarbeitende müssen die neuen Systeme verstehen und effektiv nutzen können, damit sich die technologischen Investitionen tatsächlich auszahlen.


Abschließend sollte die technologische Integration mit einem kontinuierlichen Monitoring begleitet werden. Ein Performance-Tracking-System könnte Ihnen helfen, den Erfolg der implementierten Technologien zu messen und Anpassungen vorzunehmen, falls bestimmte Ziele nicht erreicht werden.

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