Unzureichende Einbindung von Einkaufsdaten in die Entscheidungsfindung

Ziel: Verbesserung der Entscheidungsprozesse durch effektive Nutzung von Einkaufsdaten und Business-Intelligence-Tools.

Optimierung der Entscheidungsfindung durch Einkaufsdaten – Quick Wins und erste Schritte


Bestandsaufnahme und Datenverfügbarkeit prüfen

Ihr erster Schritt sollte darin bestehen, den aktuellen Stand Ihrer Einkaufsdaten zu erfassen. Verstehen Sie, welche Daten bereits vorliegen, welche Lücken bestehen und wie diese Daten aktuell in der Entscheidungsfindung verwendet werden. Oft sind bereits viele wertvolle Informationen in Ihrem System vorhanden, werden jedoch nicht richtig genutzt. Dies bietet einen schnellen und kostengünstigen Ansatz, um erste Verbesserungen zu erzielen.


Sichtbarkeit der Einkaufsdaten erhöhen

Ein einfacher und sofort umsetzbarer Quick Win ist, die Einkaufsdaten zentral und für alle relevanten Entscheidungsträger zugänglich zu machen. Durch Dashboards oder Standardberichte können Sie es ermöglichen, dass wichtige Informationen regelmäßig und ohne zusätzlichen Aufwand abgerufen werden können. Dies schafft Transparenz und stellt sicher, dass Einkaufsdaten regelmäßig und zuverlässig in die Entscheidungsfindung einfließen.


Datenqualität schnell verbessern

Ein weiterer schneller Ansatz ist die Verbesserung der Datenqualität. Untersuchen Sie, ob es häufige Fehlerquellen wie doppelte Einträge, unvollständige Datensätze oder veraltete Informationen gibt. Eine klare Struktur und Bereinigung Ihrer Daten sorgt sofort dafür, dass diese zuverlässiger und für Entscheidungen aussagekräftiger werden. Kleinere Anpassungen wie das Festlegen standardisierter Datenformate können hier schnell große Wirkung zeigen.


Etablierung von KPIs

Ein Quick Win besteht darin, für die wichtigsten Einkaufsprozesse messbare Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) zu definieren. Diese KPIs helfen Ihnen, datenbasierte Entscheidungen schneller und effizienter zu treffen. Beispielsweise könnten Sie Lieferanten-Performance, Preisentwicklungen und Einkaufsvolumen regelmäßig verfolgen. Die Einführung einfacher, aber aussagekräftiger KPIs ermöglicht Ihnen bereits innerhalb weniger Wochen bessere Einblicke in Ihre Einkaufsaktivitäten.


Einsatz von Business-Intelligence-Tools

Ein weiterer relativ schnell umsetzbarer Schritt ist die Einführung von einfachen Business-Intelligence-(BI)-Lösungen. Falls Ihr Unternehmen bereits BI-Tools verwendet, sollten Sie sicherstellen, dass auch Einkaufsdaten integriert sind. Beginnen Sie mit Standardanalysen wie Kostenentwicklungen oder Lieferantenvergleichen. Diese Tools können schnell konfiguriert werden und ermöglichen Ihnen, ohne tiefgreifende Systemänderungen, fundierte Entscheidungen zu treffen.


Umfangreichere Schritte – Nutzung von Einkaufsdaten für strategische Entscheidungen


Automatisierte Datenanalysen und Advanced Analytics einführen

Nachdem die ersten Quick Wins erzielt sind, können Sie beginnen, komplexere Analysen zu nutzen. Beispielsweise können Sie Muster in den Einkaufsdaten erkennen, um zukünftige Preisentwicklungen oder Engpässe vorherzusehen. Hierfür können Advanced Analytics oder Machine-Learning-Ansätze verwendet werden, die es ermöglichen, nicht nur rückblickend, sondern auch proaktiv auf Basis der Daten zu handeln. Diese Automatisierung der Datenanalysen reduziert den manuellen Aufwand und liefert tiefere Einblicke.


Systeme für eine umfassende Datenintegration optimieren

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Integration von Einkaufsdaten mit anderen Unternehmensbereichen wie Produktion, Vertrieb und Finanzen. Die Herausforderung hier besteht darin, Daten-Silos aufzubrechen und alle relevanten Datenquellen zu vernetzen. Dies kann durch die Einführung eines umfassenderen Data-Warehouse-Systems erreicht werden, das Einkaufsdaten nahtlos in die strategische Gesamtplanung des Unternehmens integriert.


Interessenkonflikte und unternehmensweite Zusammenarbeit adressieren

In diesem letzten Schritt müssen Sie potenzielle Interessenkonflikte zwischen dem Einkauf und anderen Abteilungen wie dem Vertrieb oder der Produktion berücksichtigen. Oftmals gibt es unterschiedliche Prioritäten, die in der Einkaufsstrategie aufeinanderprallen können. Eine stärkere Einbindung des Einkaufs in unternehmensweite Projekte und eine klare Kommunikation der Vorteile datenbasierter Entscheidungen können helfen, diese Konflikte zu entschärfen. Ein Governance-Modell, das festlegt, wie Einkaufsdaten unternehmensweit genutzt werden, schafft Klarheit und fördert die Zusammenarbeit.


Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass Ihre Einkaufsdaten nicht nur als operative Unterstützung, sondern als strategisches Werkzeug zur Verbesserung der gesamten Unternehmensleistung dienen.  

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