Rabatt

Ein Rabatt stellt einen Preisnachlass dar, den ein Lieferant auf den Listenpreis gewährt. Somit ist der Rabatt ein Instrument, welcher zum Kauf anregen soll. Ein solcher Nachlass ist unterschiedlich motiviert, wie die folgende Ausprägungen darlegen: Skontorabatt, Mengenrabatt, Treuerabatt, Erstbestellerrabatt, etc.

Rabattquote

Die Rabattquote sagt aus, in welchem Verhältnis der Wert aller realisierten Rabatte zum Wert der eingekauften Güter steht. Ein hohes Ergebnis ist ein Indiz dafür, dass der Einkäufer umfassende Rabatte mit dem Lieferanten aushandeln konnte.

Rahmenvereinbarung

Siehe Rahmenvertrag.

Rahmenvertrag

(Rahmenvereinbarung) Ein Rahmenvertrag umfasst in der Regel eine zuvor definierte Laufzeit. Diese kann jedoch je nach Branche variieren.

Ein solcher Vertrag stellt individuelle Vereinbarungen mit dem Lieferanten dar, die über die Allgemeinen   Geschäftsbedingungen hinaus gehen. Neben einer Vereinbarung über die Gültigkeit der Allgemeinen Einkaufsbedingungen des Abnehmers, können Basisverträge in allgemeiner Form die Festlegung des Lieferantengegenstandes, die Bedarfsplanung für die Laufzeit, nach Artikelgruppen aufgeschlüsselt, sowie besondere Maßnahmen der Qualitätssicherung und der Logistik enthalten . Mit Hilfe dieser Informationen kann der Lieferant seine Produktionskapazitäten grob planen und Kontrakte auf den Vormärkten abschließen. Im Gegenzug bepreist der Lieferant die Artikelgruppen für die Länge determinierten Laufzeit. Da Basisverträge in der Regel unbefristet sind, muss auch die Kündigung geregelt werden.

Rahmenvertragsquote

Siehe Strukturkennzahlen.

Ranking-Auction

Der Begriff Ranking-Auction wird im Zusammenhang von Internetauktionen verwendet. Im Rahmen der Reverse-Auctions kann der Grad der Transparenz für die Lieferanten verändert werden. Bei der Ranking-Auction kann der Anbieter einsehen, auf welchem Platz er sich mit seinem Angebot im Vergleich zu anderen Bewerbern befindet. Im Gegensatz dazu wird dem Lieferanten bei der Preis-Auktion auch der Preis der anonymisierten Mitbewerber zur Verfügung gestellt.

Receivables Period

Siehe Days Sales Outstanding.

Regionsbezogenes Sourcing

Das regionsbezogene Sourcing stellt eine von vier Sourcing Strategien dar und unterteilt sich in das Local Sourcing,

Domestic Sourcing und Global Sourcing.

Regulatoren der Zukunft

Verschärfte regulatorische Rahmenbedingungen haben für die Einkäufer zukünftig zur Folge, dass sie sich auf eine erheblich komplexere Lieferantenauswahl und -bewertung einstellen müssen. Einkäufer müssen sich kontinuierlich über aktuelle Gesetzesvorschriften informiert halten und auch sicherstellen, dass diese seitens der Lieferanten eingehalten werden. So werden die Sicherheitsvorschriften unter anderem im Umweltschutz, insbesondere dem Schadstoffausstoß, und bei den Produktvorschriften zukünftig noch verstärkt. Siehe auch Green Procurement.

Reichweite

Die Reichweite beschreibt die Zeitspanne, in der ein Lagerbestand ohne zusätzlichen Materialkauf voraussichtlich ausreichen würde, um den geplanten Verbrauch oder Absatz zu decken. Um die Reichweite in Tagen zu ermitteln, muss der Bestand durch den täglichen Lagerabgang dividiert werden.

Reklamationsmanagement

Bei Betrachtung des Beschaffungsprozesses aus Qualitätsmanagement - Sicht ist Reklamationsmanagement ein wichtiges Tool, um Leistungsdefizite und Mängel bei Lieferanten zu identifizieren und gegebenenfalls darauf reagieren zu können. Reklamationen beim Lieferanten werden erfasst und gehen in das Lieferantenbewertungssystem ein.

Reklamationsquote

Zeigt den Anteil der Lieferungen ohne Reklamationen. Hohe Werte sollten erreicht werden. Insbesondere eine Erhebung nach Lieferanten ist aufschlussreich.

Relativer Einkaufserfolg

Zeigt den Ergebnisbeitrag des Einkaufs im Verhältnis zum Einkaufsvolumen. Gegebenenfalls aufwendig ex post zu ermitteln.

Rentabilität

Siehe Profitabilität.

Resident Engineer

Ein Resident Engineer ist ein Mitarbeiter eines Lieferanten, der zum Kunden entsendet wird und dort für einen definierten Zeitraum an der Entwicklung eines neuen Produktes mitwirkt. Insbesondere Systemlieferanten entsenden Mitarbeiter als Resident Engineers zum Kunden, um früh in den Entwicklungsprozess integriert zu werden. Der Systemlieferant kann dadurch schon bei der Entwicklung der von ihm an den Kunden zu liefernden Komponenten von dem durch die gemeinsame Entwicklungstätigkeit gewonnenen Wissen partizipieren. Voraussetzung ist eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Lieferant und Hersteller.

Return on Investment

Der Return on Investment (ROI) berechnet die Rendite des eingesetzten Kapitals. Er ist nach Du-Pont definiert als: ROI = Gewinn / Gesamtkapital


Auf diese Weise ist eine periodische Bezugsgröße geschaffen, um den finanziellen Erfolg des im Unternehmen gebundenen Kapitals zu beurteilen. Aussagen über die Rentabilität von Einzelinvestitionen sind über die Darstellung nicht möglich. Aus dieser Kritik heraus entstand die weiterentwickelte Form des ROI.ROI = Gewinnanteil / Kapitaleinsatz


Es wird hierbei davon ausgegangen, dass die Rückflüsse der Investition aus einer vorangegangenen Analyse bekannt sind und dass sich die Investition innerhalb der Nutzungsdauer amortisiert. Da sich durch einen optimierten Einkauf der Kapitaleinsatz verringern lässt, ist der ROI eine wichtige Kennzahl für den Einkauf.

Reverse Factoring

Das Reverse Factoring zeichnet sich durch einen umgekehrten Ablauf im Vergleich zu dem traditionellen Factoring aus. Im Gegensatz zum klassischen Verfahren finanziert hier der Factor die eingehenden Rechnungen für seinen Factoring-Kunden zum Fälligkeitsdatum vor. Der Factoring-Kunde kann somit längere Zahlungsziele erreichen. Insbesondere für Unternehmen von kleiner oder mittlerer Größe ist Reverse Factoring eine geeignete Alternative für flexiblere Zahlungsziele.

Reverse-Auction

Reverse-Auction ist ein Auktionsmodus, bei dem ein möglichst niedriger Preis erreicht werden soll. Die Auktionsteilnehmer unterbieten sich dabei gegenseitig. Den Zuschlag erhält - Differenzierungen sind möglich - der preisgünstigste Anbieter. Dieser Auktionstyp ist aus Beschaffungssicht besonders Interessant, da die potentiellen Lieferanten in einem direkten Wettbewerb stehen und somit ein möglicht effizienter Preis erzielt werden kann. Voraussetzung für eine Reverse-Auction ist jedoch, dass eine ausreichende Anzahl von Lieferanten zur Verfügung stehen, welche die geforderten Anforderungen an das Produkt erfüllen und sich nicht kollusiv verhalten.

RFI

Request for Information. Der Begriff RFI wird im Zusammenhang mit elektronischen Ausschreibungen verwendet. Es handelt sich hierbei, um die Aufforderung an Lieferanten, bestimmte Informationen und Selbstauskünfte zu einer Anfrage bekannt zu geben, wie zum Beispiel den Umfang des Maschinenparks oder die Benennung der Standorte.

RFID

RFID ist die Abkürzung für Radio Frequency Identification. RFID ist ein Transponder, der Barcodeinformationen an eine andere Einheit übermittelt. Dabei ist kein direkter Kontakt notwendig, da der Austausch über eine Funkverbindung übertragen wird. Das wesentliche Einsatzgebiet der RFID ist die Logistik, jedoch gehen die Möglichkeiten weit darüber hinaus: Für Prozesse in der Produktion, Distribution sowie Entsorgung ist RFID durchaus geeignet. In der Industrie werden RFID Chips beispielsweise in Paletten integriert. Fährt ein LKW, der mit derartigen Paletten beladen ist, durch eine Scanneranlage, werden automatisch Produktinformationen an eine Leitstelle übertragen. Vorteil sind eine schnellere Datenabfrage und vor allem die Zeitersparnis, da die manuelle Erfassung via Barcodescanner entfällt. Siehe dazu auch Connectivity.

RFP

Request for Proposal (deutsch: Ausschreibung). Der Begriff RFP wird im Zusammenhang mit elektronischen Anfragen und Ausschreibungen verwendet. Lieferanten werden hierbei über ein formales Beschaffungsdokument aufgefordert, ihr Angebot für ein angefragtes Produkt oder Dienstleistung abzugeben. Im Unterschied zu RFQ (Request for Quote) hat der Lieferant beim RFP die Möglichkeit seine individuelle Ausführung vorzustellen, um die vom Kunden definierten Eigenschaften des Produktes oder der Dienstleistung, sowie die Anforderungsmenge bestmöglich zu erfüllen. Angebote im Rahmen eines RFP sind im Allgemeinen bindend. RFP kann zu einem frühen Zeitpunkt der Beschaffung eingesetzt werden, um die Entscheidungsfindung des Käufers zu unterstützen, sowie Nutzen und Risiken der unterschiedlichen Ausführungen zu bewerten.

RFQ

Request for Quote. Der Begriff RFQ wird im Zusammenhang mit elektronischen Anfragen und Ausschreibungen verwendet. Lieferanten werden hierbei über ein formales Beschaffungsdokument aufgefordert, ihr Angebot für ein angefragtes Produkt oder Dienstleistung abzugeben. Im Unterschied zum RFP (Request for Proposal) sind im RFQ die Anforderungen meist genau spezifisiert und für den Lieferanten bindend. Die Vorgaben an den Lieferanten sind in der Regel nicht verhandelbar. So ist kann die Zusammensetzung des Produkts oder der Dienstleistung genau definiert sein und Liefertermine bereits fixiert sein.

RFx

Request for x (deutsch: Anfrage von x). Der Begriff wird meist im Zusammenhang mit elektronischen Anfragen und Ausschreibungen verwendet. "Request for" bedeutet "Anfrage von". Das "x" repräsentiert einen Platzhalter. Häufig werden folgende Begriffe eingesetzt: I für Information (siehe RFI), P für Proposal (deutsch: Angebot; siehe RFP), Q für Quote (deutsch: Angebot; siehe RFQ). Diese Fachausdrücke ähneln sich in Ihrem Sprachgebrauch, nehmen im Beschaffungsmanagement jedoch unterschiedliche Funktionen ein. Für eine exakte Verwendung der Begriffe ist eine genaue Abgrenzung notwendig.

Risikomanagement

Risikomanagement beinhaltet das Managen komplexer Teilprozesse, von denen jeder für sich einem spezifischen Risiko unterliegt. Aufgabe des Risikomanagements ist es, eine angemessene Kombination von Maßnahmen zur Risikoabsicherung zu erreichen. Das Ziel beinhaltet eine größtmögliche Unternehmenssicherheit. Letztlich gilt es, potenzielle Beschaffungsrisiken systematisch und unternehmensindividuell zu identifizieren, zu klassifizieren und zu analysieren. Basierend auf einem spezifisch entwickelten Risikomanagement-System sollen in der Folge dann konkrete Handlungsoptionen zur Optimierung der Risikosituation abgeleitet werden.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Siehe Tertiärbedarf.

Rohstoff

In der Betriebswirtschaft zählen zu den Rohstoffen die Materialien, welche unmittelbar als Hauptbestandteil in ein Produkt eingehen. Siehe auch Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

Rohstoffindex

Ein Rohstoffindex ist eine Kennzahl an Warenterminbörsen, welche einen Überblick und die Entwicklung eines ausgewählten Rohstoffportfolios im Zeitverlauf gibt. Den Ausgangspunkt für die Berechnung eines Rohstoffindizes bildet dabei eine zuvor definierte Basisperiode. Die nachfolgenden Veränderungen des Indizes im Zeitverlauf geben sich durch die vergangenheitsorientierten Wertentwicklungen (Performance) der im Rohstoffindex enthaltenen Rohstoffe und Kontrakte. Rohstoffindizes sind im Allgemeinen ein einfaches und schnell verfügbares Mittel um Entwicklungen und Tendenzen bzgl. bestimmter Rohstoffe und zu erhalten. Ein Rohstoffindex wird häufig im Kontext der Preisgleitklausel verwendet.

Rohstoffknappheit

Ob Kohle oder Uran, Öl oder Gas, Nahrungsmittel oder Wasserkraft: Alle wichtigen Ressourcen sind - vor allem bei einem angenommenen ewigen Wirtschaftswachstum - allesamt risikobehaftet und krisenanfällig. Der Kampf um Rohstoffe ist damit unvermeidlich und hat bereits begonnen, wie beispielsweise die Diskussionen um den Bau von Gaspipelines von Russland in den Rest der Welt zeigen. 

Rollgeld

Unter Rollgeld wird in der Logistik der Teil der Frachtkosten verstanden, der für den Transport der Waren vom Lieferanten bis zum Versandbahnhof/ -hafen/ -flughafen sowie vom Empfangsbahnhof -hafen/ -flughafen zum Abnehmer anfallen.

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