Notwendigkeit der Anpassung an regionale Lieferketten nach einer geopolitischen Veränderung

Ziel: Entwicklung regionaler Lieferkettenstrategien zur Anpassung an geopolitische Veränderungen.

Anpassung an regionale Lieferketten nach geopolitischen Veränderungen


Kurzfristige Erfolge

Um kurzfristige Erfolge zu erzielen, können Sie mit einer Bestandsaufnahme Ihrer bestehenden Lieferketten beginnen. Untersuchen Sie, welche Teile Ihrer Lieferketten derzeit am meisten von geopolitischen Veränderungen betroffen sind. Hierbei sollten Sie auch bewerten, welche Lieferanten in den betroffenen Regionen ansässig sind und inwiefern diese Standorte risikobehaftet sind.


Als nächstes sollten Sie schnell alternative, regionale Lieferanten identifizieren. Nutzen Sie hierbei bestehende Netzwerke, lokale Handelskammern und branchenspezifische Datenbanken. Suchen Sie nach Lieferanten, die geografisch näher an Ihren Märkten liegen, um Transportkosten und potenzielle Unterbrechungen zu reduzieren.


Ein weiterer Quick Win besteht darin, bestehende Lieferverträge zu überprüfen. Schauen Sie, ob flexible Klauseln zur Anpassung der Lieferwege oder Mengen enthalten sind, und nehmen Sie, falls notwendig, kurzfristige Änderungen vor, um sich auf regionale Alternativen zu konzentrieren.


Mittelfristige Schritte

Nachdem die schnellen Maßnahmen umgesetzt sind, sollten Sie eine tiefere Analyse Ihrer Beschaffungsstrategie durchführen. Ziel sollte es sein, regionale Lieferketten langfristig zu stärken und dabei Abhängigkeiten von unsicheren Märkten zu reduzieren. Dazu empfiehlt sich eine detaillierte Risikobewertung Ihrer Lieferkette, die sowohl politische als auch wirtschaftliche Risiken abdeckt. Identifizieren Sie die kritischen Materialien oder Komponenten, die regional schwer zu beschaffen sind, und entwickeln Sie Strategien zur Diversifizierung.


In dieser Phase sollten Sie auch die Logistikinfrastruktur in den Zielregionen analysieren. Bewerten Sie Transportwege, Zollverfahren und Lagerkapazitäten. Eine Kooperation mit Logistikpartnern vor Ort kann helfen, den Warenfluss zu optimieren und Kosten zu senken.


Parallel dazu lohnt es sich, mit Ihren regionalen Lieferanten engere Partnerschaften aufzubauen. Durch Rahmenverträge, gemeinsame Entwicklungsprojekte oder sogar Beteiligungen können Sie die Zuverlässigkeit der Lieferungen sichern und die Innovationskraft Ihres Liefernetzwerks steigern.


Langfristige Maßnahmen und Komplexitäten

Die langfristige Strategie erfordert eine intensivere Integration von Einkauf und Supply Chain Management in die Gesamtstrategie des Unternehmens. Sie sollten prüfen, inwieweit die regionalen Beschaffungsstrategien mit den langfristigen Zielen Ihres Unternehmens übereinstimmen. Hier können Interessenkonflikte mit anderen Unternehmensbereichen auftreten, insbesondere wenn es um die Frage geht, wie viel Flexibilität oder Zentralisierung gewünscht ist.


Ein häufiger Konflikt ergibt sich zwischen der Einkaufsabteilung, die in der Regel regionale und kostenoptimierte Lösungen bevorzugt, und der Entwicklungsabteilung, die möglicherweise globale, spezialisierte Lieferanten priorisiert. Es ist wichtig, einen transparenten Entscheidungsprozess zu schaffen, bei dem beide Abteilungen eng zusammenarbeiten.


Auch kulturelle Unterschiede und regionale Besonderheiten der neuen Lieferanten spielen eine Rolle. Hier ist es ratsam, in interkulturelles Training und enge Kommunikationsstrukturen zu investieren, um Missverständnisse zu vermeiden.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sie durch die Umsetzung von Quick Wins zunächst unmittelbare Risiken mindern können. Die anschließenden mittelfristigen und langfristigen Schritte erfordern eine strategische Neuausrichtung und die Berücksichtigung potenzieller Konflikte innerhalb des Unternehmens.

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